Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Jacke, die

Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Jacke · Nominativ Plural: Jacken
Aussprache 
Worttrennung Ja-cke
formal verwandt mitkurzjackig
Mehrwortausdrücke  Jacke wie Hose
eWDG

Bedeutung

kurzer, bis zur Hüfte reichender, meist langärmliger Teil der Oberbekleidung für Männer, Frauen und Kinder
Beispiele:
eine bunte, wollene, lederne Jacke
ein Kostüm mit loser Jacke
die Jacke anziehen, aufknöpfen, ausziehen
die Jacke auf den Bügel hängen
er hat seine Jacke über die Schulter gehängt
jmdm. aus der Jacke helfen
der Junge ist aus der Jacke herausgewachsen
die Mutter zog ihrer Kleinen ein warmes Jäckchen an
salopp, übertragen
Beispiele:
die Jacke voll kriegen, bekommen (= gehörig verprügelt werden)
jmdm. die Jacke voll hauen (= jmdn. gehörig verprügeln)
jmdm. die Jacke voll lügen (= jmdn. unverschämt anlügen)
das ist eine alte Jacke (= das ist nichts Neues)
das ist Jacke wie Hose (= das ist völlig einerlei)
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Jacke · Jackett · Jacketkrone
Jacke f. ‘hüftlanges geknöpftes Oberkleid’, Entlehnung (15. Jh.) von mfrz. jaque ‘kurzer, eng anliegender Männerrock, Wams’ (vgl. mfrz. jaque de maille ‘Panzerhemd’). Die Bezeichnung für das bäuerliche Kleidungsstück ist eine Übertragung von mfrz. ja(c)ques (Plur.), dem Spitznamen für die Bauern, nach dem unter ihnen verbreiteten Namen Jacques (aus Jacobus); vgl. mfrz. frz. jacquerie für den Bauernaufstand 1358 in Nordostfrankreich, ferner Jacques Bonhomme ‘einfältiger, dummer Mensch’ (14. Jh.), Bezeichnung für den Bauern (im Dt. dafür dummer Michel). Im Frz. wird bald die deminutive Ableitung jaquette f. ‘Jacke der Bauern’ (14. Jh.), dann allgemein ‘kurzer, eng anliegender Männerrock’ üblich, die im 19. Jh. mit Genuswechsel in der Form Jackett n. ‘Jacke zum Herrenanzug’ ebenfalls ins Dt. und in andere europ. Sprachen gelangt. Entsprechendes engl. jacket begegnet in der Zusammensetzung Jacketkrone f. ‘Zahnkrone aus Porzellan oder Kunststoff von natürlichem Aussehen’ (20. Jh.), engl. jacket crown. Die Krone umschließt den Zahnstumpf wie eine Jacke; vgl. auch den entsprechenden dt. Ausdruck Mantelkrone.

Thesaurus

Synonymgruppe
Jacke · Joppe · Rock (Jagd, Forst)  ●  Janker  österr. · Schamper  österr. · Kittel  ugs., alemannisch · Wams  ugs.
Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Jacke‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Jacke‹.

Verwendungsbeispiele für ›Jacke‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Es war so kühl, daß er bedauerte, keine Jacke übergestreift zu haben. [Glavinic, Thomas: Die Arbeit der Nacht, München Wien: Carl Hanser Verlag 2006, S. 85]
Groß, dunkles kurzes Haar, eher schüchtern, trägt eine schwarze wattierte Jacke. [Suter, Martin: Lila, Lila, Zürich: Diogenes 2004, S. 91]
Der Mann mag die falsche Jacke tragen, aber er hat Recht. [Die Zeit, 02.09.1999, Nr. 36]
Außerdem hätten ihre Jacken so geknistert, daß man nichts verstehen könne. [Die Zeit, 12.05.1999, Nr. 20]
Er war sich sicher gewesen, sie in der Jacke zu finden. [Glavinic, Thomas: Die Arbeit der Nacht, München Wien: Carl Hanser Verlag 2006, S. 286]
Zitationshilfe
„Jacke“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Jacke>.

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