Jacke
f.
‘hüftlanges geknöpftes Oberkleid’,
Entlehnung (15. Jh.) von
mfrz.
jaque
‘kurzer, eng anliegender Männerrock, Wams’
(vgl.
mfrz.
jaque de maille
‘Panzerhemd’).
Die Bezeichnung für das bäuerliche Kleidungsstück
ist eine Übertragung von
mfrz.
ja(c)ques
(Plur.),
dem Spitznamen für die Bauern,
nach dem unter ihnen verbreiteten Namen
Jacques
(aus
Jacobus);
vgl.
mfrz.
frz.
jacquerie
für den Bauernaufstand 1358 in Nordostfrankreich,
ferner
Jacques Bonhomme
‘einfältiger, dummer Mensch’
(14. Jh.),
Bezeichnung für den Bauern
(im
Dt. dafür
dummer Michel).
Im
Frz. wird bald die deminutive Ableitung
jaquette
f.
‘Jacke der Bauern’
(14. Jh.),
dann allgemein
‘kurzer, eng anliegender Männerrock’
üblich,
die im 19. Jh. mit Genuswechsel in der Form
Jackett
n.
‘Jacke zum Herrenanzug’
ebenfalls ins
Dt.
und in andere europ. Sprachen gelangt.
Entsprechendes
engl.
jacket
begegnet in der Zusammensetzung
Jacketkrone
f.
‘Zahnkrone aus Porzellan oder Kunststoff von natürlichem Aussehen’
(20. Jh.),
engl.
jacket crown.
Die Krone umschließt den Zahnstumpf wie eine Jacke;
vgl. auch den entsprechenden
dt. Ausdruck
Mantelkrone.