jagen
Vb.
‘schnell verfolgen, hetzen, zu fangen oder zu erlegen suchen, eilen’,
ahd.
jagōn
(8. Jh.),
mhd.
jagen
‘treiben, verfolgen, hastig eilen, in die Flucht schlagen, auf der Jagd sein’,
mnd.
jāgen,
mnl.
jāghen,
nl.
jagen.
Die Herkunft des nur im
Dt. und
Nl. heimischen Verbs
(
anord.
jaga
ist aus dem
Mnd. entlehnt)
ist ungeklärt.
Man zieht gewöhnlich
(nur mit unsicherer Bedeutung überliefertes)
aind.
yahúḥ
(etwa)
‘jung, jugendkräftig, Sohn’,
yahvī́-
f.
(etwa)
‘jung, Tochter, letzte, eilende, fließende’
sowie
awest.
yazav-
‘jüngster, letzter’
heran;
doch bleibt,
da deren Ausgangsbedeutungen nicht zu ermitteln sind,
ein daraus erschlossener Ansatz
ie.
*i̯agh-
‘nachjagen, begehren’
zweifelhaft.
Jagd
f.
‘Erlegung von Wild, Verfolgung, Jagdrevier’,
ahd.
jagōd
(11. Jh.),
mhd.
jaget
(Nebenform
jacht,
jeit)
ist Abstraktbildung zum Verb.
Jagen
n.
‘Jagdrevier’
(18. Jh.).
jagdbar
Adj.
‘als Jagdbeute geeignet’
(17. Jh.),
älter
jagbar
(bis 17. Jh.),
mhd.
jagebære.
Jagdhund
m.
‘für die Jagd abgerichteter und geeigneter Hund’,
mhd.
jagethund,
vgl.
ahd.
jagahunt
(9. Jh.),
mhd.
jagehunt.
Jäger
m.
‘wer auf Jagd geht’,
ahd.
jagāri
(um 800),
mhd.
jegere,
jeger;
auch
‘leichtbewaffneter Soldat, Militärpolizist’
(18. Jh.).
Jägerei
f.
mhd.
jegerīe,
jagerīe.
Jägerlatein
n.
die dem Laien wegen ihrer speziellen Bezeichnungen
unverständliche Fachsprache der Jäger,
dann auch
‘Lügengeschichten über Jagdabenteuer, Prahlerei’
(19. Jh.).