Jongleur, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Jongleurs · Nominativ Plural: Jongleure
Aussprache
Worttrennung Jon-gleur · Jong-leur
Wortzerlegung jonglieren -eur
Wortbildung
mit ›Jongleur‹ als Erstglied:
Jongleurakt · Jongleursakt
·
mit ›Jongleur‹ als Letztglied:
Finanzjongleur
· Kraftjongleur · Meisterjongleur
Herkunft aus jongleurfrz ‘Gaukler, Taschenspieler, Akrobat’
eWDG
Bedeutung
jmd., der beruflich seine Geschicklichkeit im Wurfspiel und Fangspiel zeigt
Beispiele:
in dem Varieté zeigte ein Jongleur seine Künste
der Jongleur warf und fing sieben bunte Bälle
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Jongleur · jonglieren
Jongleur m. ‘Artist für Geschicklichkeitsübungen mit Bällen, Reifen oder anderen Gegenständen’. Dem im 18. Jh. ins Dt. übernommenen frz. jongleur ‘Gaukler, Taschenspieler, Akrobat’ liegt lat. ioculātor ‘Spaßmacher’, afrz. jogleor ‘Spaßmacher, Gaukler, Spielmann’ zugrunde, das zu lat. ioculārī ‘scherzen’, afrz. jogler ‘sich lustig machen, scherzen, Lieder vortragen’ (von lat. iocus, s. Jokus) gehört. Unter dem Einfluß von afrz. frz. jangler ‘Übles nachreden, schwatzen’, einem Verb germ. Ursprungs (vgl. mnl. janken ‘seufzen, stöhnen, girren’, janghelen ‘donnern, murren, murmeln’), und dem hiervon abgeleiteten Substantiv afrz. jangleor ‘Schwätzer, Spötter’ entstehen im Mfrz. die kontaminierten Formen jongleur (16. Jh., zuerst pikard.) sowie jongler ‘mit jmdm. seine Späße treiben’ (um 1400), ‘Kunststücke vorführen’ (16. Jh.), woraus jonglieren Vb. ‘mit Geschicklichkeit Bälle u. ä. werfen und auffangen’ (19. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Balancekünstler ·
Geschicklichkeitskünstler ·
Jongleur
Typische Verbindungen zu ›Jongleur‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Jongleur‹.
Verwendungsbeispiel für ›Jongleur‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Doch ein gelernter Jongleur hat immer noch ein paar Hände frei.
[Süddeutsche Zeitung, 26.06.2004]
Der Jongleur setzte sich im Foyer zu ihnen an den Tisch.
[Die Welt, 05.10.2004]
Denn normale Jongleure gebe es bereits wie Sand am Meer.
[Die Welt, 24.12.1999]
Der gute Jongleur wirbelt die Bälle durch die Luft und läßt keinen fallen.
[Die Zeit, 11.12.1958, Nr. 50]
Da gab es Seiltänzer, Jongleure und andere Artisten in Fülle.
[Deussen, Paul: Mein Leben. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1922], S. 30366]
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