Könner, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Könners · Nominativ Plural: Könner
Aussprache
Worttrennung Kön-ner
Wortbildung
mit ›Könner‹ als Erstglied:
Könnerschaft
·
mit ›Könner‹ als Letztglied:
Alleskönner
· Nichtskönner · Spitzenkönner
eWDG
Bedeutung
umgangssprachlich jmd., der auf einem bestimmten Gebiet etwas Besonderes zu leisten vermag
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
können · Könner
können Vb. ‘vermögen, fähig, in der Lage, imstande sein, verstehen, beherrschen, dürfen’, ahd. kunnan (8. Jh.), mhd. kunnen, künnen ‘geistig vermögen, wissen, kennen, verstehen’, dann auch ‘imstande sein, vermögen’, asächs. kunnan, mnd. künnen, kȫnen, können, mnl. connen, cunnen, cōnen, nl. kunnen, aengl. cunnan, engl. can, anord. schwed. kunna, got. kunnan ‘kennen, wissen, erkennen’. Die präsentischen Formen des Sing. dieses zu den Präteritopräsentien gehörenden Verbs ahd. mhd. asächs. mnd. mnl. nl. kan, aengl. can(n), con(n), engl. can, anord. kann, schwed. kan, got. kann führen auf germ. *kann- (s. kennen), dessen Doppelkonsonanz auf einem präsensbildenden n (oder auf einer Lautentwicklung ie. nə zu germ. nn?) beruht. Als verwandt (ausgehend von germ. *knē-, ie. *g̑nē-) sind heranzuziehen ahd. biknāen ‘vernehmen, verstehen, wieder zu Verstand kommen’, inknāen, irknāen ‘wahrnehmen, erkennen’ (8. Jh.), aengl. cnāwan, engl. to know ‘kennen, wissen’, anord. knā ‘kann’. Außergerm. sind vergleichbar aind. jānā́ti ‘kennt, weiß, versteht’, toch. AB knā- ‘wissen, kennen’, lit. žinóti ‘kennen, wissen’, aslaw. znati ‘kennen’, russ. znat’ (знать) ‘wissen, kennen’, mit ie. sk̑- bzw. sk-Suffix griech. gignṓskein (γιγνώσκειν), lat. nōscere (alat. gnōscere) ‘erkennen, kennenlernen’ sowie mit dem Partizipialsuffix ie. -to- aind. jñātáḥ ‘bekannt, verstanden’, griech. gnōtós (γνωτός), lat. nōtus ‘bekannt’, air. gnāth ‘gewohnt, bekannt’. Anzusetzen ist eine Wurzel ie. *g̑en(ə)- ‘erkennen, kennen’. Die Ausgangsbedeutung von können ist ‘geistig vermögen, wissen, verstehen’; sie ist noch erkennbar in den unter kennen, kühn, kund, Kunst (s. d.) behandelten Wörtern. Bereits in mhd. Zeit wird das Verb im Sinne von mhd. mügen (s. mögen) auf erlernte Fertigkeiten bezogen und entwickelt so die heute geläufige Bedeutung ‘vermögen, imstande sein, die Fähigkeit zu etw. haben’. – Könner m. ‘wer auf einem bestimmten Gebiet Hervorragendes zu leisten vermag’ (17. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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...macher ·
Kunstschaffender ·
Könner ·
Künstler ·
Schöpfer (von Kunst)
Oberbegriffe |
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Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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Könner ·
der richtigen Dreh raushaben ·
die Kunst (des/der ...) beherrschen ·
wissen, wie es geht ·
wissen, wie es gemacht wird ·
wissen, wie man's richtig macht ·
wissen, wie's gemacht wird ●
(sein) Handwerk verstehen fig. ·
Gelernt ist gelernt! ugs., sprichwörtlich ·
den Bogen (he)raushaben ugs., fig.
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Könner‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Könner‹.
Verwendungsbeispiel für ›Könner‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Während aber bei anderen Verlagen nicht mehr herauskommt als ein Hang zur Kunst, waren hier echte Könner am Werk.
[C’t, 1998, Nr. 26]
In der Hand des Könners – zu diesen zähle ich mich nicht – entstehen auch auf digitale Art Arbeiten von hohem künstlerischem Rang.
[C’t, 1997, Nr. 2]
Aber der Könner zeigt sich in der Kunst, sie zu ignorieren.
[Schwanitz, Dietrich: Männer, Frankfurt a. M.: Eichborn 2001, S. 158]
Er ist aber auch ein großer Könner, und seine Kunst ist international.
[Tucholsky, Kurt: An Hedwig Müller, 20.04.1935. In: ders., Kurt Tucholsky, Werke – Briefe – Materialien, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1935], S. 16461]
Wenn er das schwierige Handwerk der Politik mit dem geduldigen Durchbohren extra harter Bretter vergleicht, so spricht ein Könner in der Kunst des Verhandelns.
[o. A.: DIE POLITISCHE CHARAKTERMASKE SCHLECHThiN. In: Marxistische Zeit- und Streitschrift 1980-1991, München: Gegenstandpunkt Verl. 1998 [1984]]
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