Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Kürbis, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Kürbisses · Nominativ Plural: Kürbisse
Aussprache  [ˈkʏʁbɪs]
Worttrennung Kür-bis
Wortbildung  mit ›Kürbis‹ als Erstglied: Kürbisflasche · Kürbisgewächs · Kürbiskern · Kürbiskompott · Kürbisranke · Kürbissuppe · kürbisgroß
 ·  mit ›Kürbis‹ als Letztglied: Flaschenkürbis · Hokkaidokürbis · Spagettikürbis · Spaghettikürbis · Zierkürbis
Herkunft zu cucurbitalat ‘Flaschenkürbis, Schröpfkopf’
eWDG

Bedeutungen

1.
einjährige, rankenbildende Gemüsepflanze, die sich meist auf dem Boden ausbreitet und sehr große, kugelförmige, gelbe Früchte hervorbringt
Beispiele:
Kürbisse anbauen
der Kürbis ist in Südeuropa besonders verbreitet
2.
Frucht von 1
Beispiele:
Kürbisse ernten, zerteilen, schälen
eingelegter, gefüllter Kürbis
die Marimba, ein Musikwerkzeug aus hohlen Kürbissen [ PeschelVölkerkunde515]
3.
salopp, übertragen Kopf
Beispiele:
kein Hut passte auf seinen Kürbis
Wenn Sie mir … noch einmal unter die Augen kommen, dann schlage ich Ihnen den Kürbis zu Brei zusammen [ WedekindPandoraI]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Kürbis m. Der heute für eine wohl aus Amerika stammende Gattung rankenbildender Gemüsepflanzen und deren große kugelige Früchte geltende Name bezeichnet im Mittelalter andere Kürbisgewächse, vor allem den seit der Antike bekannten Flaschenkürbis, ahd. kurbiʒ m. (9. Jh., später auch f. und n.), mhd. kürbiʒ m. und n. Diese schon durch die Lautverschiebung umgestaltete hd. Form, der sich mnd. körves, körvis, mnl. corbesch, corbes anschließen, beruht wie gleichbed. aengl. cyrfet, cyrfæt und die nur vereinzelt bezeugten Varianten mnd. körvet (vgl. ferner das Kollektivum mnd. gekürfte ‘cucumeres’), mnl. curvete auf Entlehnung aus lat. cucurbita ‘Flaschenkürbis, Schröpfkopf’, vermutlich über eine Zwischenstufe vlat. *curbita mit bereits getilgter Reduplikation (vgl. mlat. curbita für ein Kürbisgewächs in einem Glossar des 14. Jh.). Von den im älteren Nhd. zahlreich auftretenden unterschiedlichen Lautungen (Kurbiß, Kürbiz, Korbes, Kirbiß, Kurwes, Kürbs, Kurbs, Kürbsen, gelegentlich mit femininem Genus; vgl. noch bei Adelung die Nebenformen Kürbs m., Kürbse f.) setzt sich schließlich Kürbis durch.

Thesaurus

Botanik
Synonymgruppe
Kürbis · Kürbisgewächs
Oberbegriffe
Assoziationen
  • 31. Oktober · Abend vor Allerheiligen · Halloween
Synonymgruppe
Kürbis[Hinweis: weitere Informationen erhalten Sie durch Ausklappen des Eintrages]
Oberbegriffe

Typische Verbindungen zu ›Kürbis‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Kürbis‹.

Verwendungsbeispiele für ›Kürbis‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Der Nährstoffbedarf des Kürbisses ist hoch und liegt noch über dem der Gurke, vor allem beim Stickstoff. [o. A.: Ratgeber für den Feingemüsebau im Freiland, Berlin: VEB Dt. Landwirtschaftsverl 1962, S. 457]
Obwohl er beim Singen eigentlich über die Köpfe hinwegschaut, bleibt sein Auge manchmal an den »Kürbissen« hängen. [Die Zeit, 04.04.2011, Nr. 14]
Man kann nicht viel falsch machen, es ist nur darauf zu achten, den Kürbis nicht zu zerkochen. [Die Zeit, 21.10.2004, Nr. 44]
Der Kult um den Kürbis verdränge die wichtigeren christlichen Feste. [Süddeutsche Zeitung, 31.10.2002]
Die gurkenartig geformten kleinen Kürbisse haben eine helle, dunkelgrüne oder gestreifte Schale. [o. A.: Wir kochen gut, Leipzig: Verl. für d. Frau 1968 [1963], S. 78]
Zitationshilfe
„Kürbis“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/K%C3%BCrbis>.

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