Kaffer, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Kaffern/Kaffers · Nominativ Plural: Kaffern
Aussprache
Worttrennung Kaf-fer
Herkunft Jiddisch
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Kaffer m. ‘blöder Kerl’. Möglicherweise Übernahme (18. Jh.) von jidd. kafer ‘Bauer’, gelegentlich auch ‘Mann’, in die Gauner- und Studentensprache, wo es sich zum Schimpfwort entwickelt. Zweifelhaft ist die Herleitung des jidd. Ausdrucks aus hebr. kāfār ‘Dorf’. Oft wird Kaffer wohl im Sinne von ‘Dörfler’ als gaunersprachliche Ableitung von Kaff1 (s. d.) angesehen. Anderer Herkunft hingegen ist Kaffer als südafrikanische Stammesbezeichnung. Es handelt sich um eine Entlehnung (19. Jh.) von nl., vornehmlich afrikaans kaffer im Sinne von ‘Eingeborener, Schwarzer, Ungebildeter, Barbar’, das seinerseits (nach Etym. Wb. Nl. 2, 603 über vermittelndes port. cafre) auf arab. kāfir ‘Ungläubiger’ (in der Sprache früherer arabischer Sklavenhändler) beruht. Im Dt. fallen beide lautgleichen Ausdrücke auch inhaltlich als Schmäh- und Schimpfwort zusammen und werden als dasselbe Wort empfunden.
Typische Verbindungen zu ›Kaffer‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Kaffer‹.
Verwendungsbeispiele für ›Kaffer‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Derselbe könne mir dann von ihren Kaffern die nötige Anzahl Arbeiter geben für meine Forschungen.
[Peters, Carl: Im Goldland des Altertums, München: Lehmann 1902, S. 169]
Aber die Kaffer sind einfach anders, das werden Sie auch noch merken.
[Süddeutsche Zeitung, 26.02.1994]
Nein, sagt Kaffer, einsam sei er schon lange nicht mehr.
[Die Welt, 27.12.2001]
Man kann sagen, Kaffer hat in seinem Job soviel Pech wie Talent.
[Die Welt, 27.12.2001]
Sie wollten eine Demokratie, gewiß – aber natürlich nicht für die Kaffern.
[Der Spiegel, 24.02.1986]
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