Kamerad
m.
‘Gefährte’.
Mit
frz.
camarade
(aus
span.
camarada)
konkurriert anfänglich
(unter dem Einfluß von
ital.
camerata)
die später aufgegebene Nebenform
mfrz.
frz.
camerade,
die im 16. Jh.
in die
dt. Militärsprache entlehnt wird.
Auszugehen ist von
lat.
camera
‘gewölbte Decke, Gewölbe’,
mlat.
‘Zimmer, Schlafraum’
(s.
Kammer),
offenbar auch
‘eine Stube für Soldaten’,
denn die
roman. Ableitung
bezeichnet die entsprechende kleine militärische Einheit,
die
‘Korporalschaft’
(eigentlich
‘eine Stube voll Soldaten’),
danach
(unter Wandel vom fem. zum mask. Genus)
das einzelne Mitglied,
den
‘Soldaten, Gefährten im Zimmer, in der Armee’.
Kamerad
wird im Dreißigjährigen Krieg geläufig
und bald auch allgemein für
‘Gefährte, Genosse’
verwendet.
Kameradschaft
f.
‘Freundschaft, Verbundenheit, Gemeinschaft’
(17. Jh.),
dazu
kameradschaftlich
Adj.
(19. Jh.)
neben heute unüblichem
kameradlich.