Kamm, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Kamm(e)s · Nominativ Plural: Kämme
Aussprache
Wortbildung
mit ›Kamm‹ als Erstglied:
Kamm-Macher
· Kammetui · Kammgarn · Kammgras · Kammgriff · Kammgrind · Kammhuhn · Kammkeramik · Kammmacher · Kammmuschel · Kammnagel · Kammrad · Kammwolle · Kammzug · kammartig
· mit ›Kamm‹ als Letztglied: Dederonkamm · Einsteckkamm · Elfenbeinkamm · Haarkamm · Hahnenkamm · Hornkamm · Hühnerkamm · Kaukamm · Lausekamm · Läusekamm · Nissenkamm · Riffelkamm · Rosskamm · Scherkamm · Schmuckkamm · Staubkamm · Steckkamm · Stielkamm · Taschenkamm · Weberkamm · Wollkamm · Zelluloidkamm · Zierkamm
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Bedeutungsübersicht
- 1. mit Zinken versehenes Gerät, das zum Ordnen, Glätten des Haares oder als Haarschmuck dient
- a) [fachsprachlich] Gerät zum Entfernen kurzer Fasern aus Wolle, Baumwolle, Chemiefasern
- b) [umgangssprachlich, übertragen] ⟨alles über einen Kamm scheren⟩
- 2. fleischige, rote, gezackte Hautfalte auf dem Kopf der Hühner, die bei den Hähnen besonders stark entwickelt ist
- a) [umgangssprachlich, bildlich] ⟨jmdm. schwillt der Kamm⟩
- b) Hautgebilde auf dem Rücken mancher Molche, Reptilien
eWDG
Bedeutungen
1.
mit Zinken versehenes Gerät, das zum Ordnen, Glätten des Haares oder als Haarschmuck dient
Beispiele:
ein Kamm aus Horn, Schildpatt
ein feinzinkiger, engzinkiger Kamm
den Kamm säubern
sich [Dativ] mit dem Kamm durchs Haar fahren
einen Kamm zerbrechen
aus dem Kamm sind Zinken herausgebrochen
Kamm und Bürste
auf einem Kamm blasen
einen Kamm ins Haar stecken
salopp, scherzhaft, bildlichin diesem Haushalt liegt der Kamm auf, bei der Butter (= herrscht große Unordnung)
a)
fachsprachlich Gerät zum Entfernen kurzer Fasern aus Wolle, Baumwolle, Chemiefasern
b)
umgangssprachlich, übertragen ⟨alles über einen Kamm scheren (= alles mit demselben Maßstab messen, unterschiedslos behandeln)⟩
Beispiel:
du darfst nicht beide Schüler über einen Kamm scheren
2.
fleischige, rote, gezackte Hautfalte auf dem Kopf der Hühner, die bei den Hähnen besonders stark entwickelt ist
Beispiele:
dieser Hahn hat einen besonders großen, besonders roten Kamm
a)
umgangssprachlich, bildlich ⟨jmdm. schwillt der Kamm (= jmd. wird eingebildet, übermütig) (= jmd. wird herausfordernd, zornig)⟩
b)
Hautgebilde auf dem Rücken mancher Molche, Reptilien
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Kamm · kämmen · Kammgarn
Kamm m. ‘mit Zinken versehenes Gerät zur Haarpflege’, ahd. kamb(o) ‘Kamm, Helmbusch, Kranzgesims’ (10. Jh.), mhd. kamp, asächs. kamb, mnl. cam(b), mnd. nl. kam, aengl. camb, comb, engl. comb, anord. kambr, schwed. kam (germ. *kamba-) verbinden sich als ‘gezähntes Gerät’ mit aind. jámbhaḥ ‘Zahn’, jámbhatē ‘schnappt’, griech. gómphos (γόμφος) ‘Pflock’, lit. žam̃bas ‘Balkenkante, eckiger Gegenstand’, žem̃bti ‘(zer)schneiden’, aslaw. zǫbъ ‘Zahn’, russ. zub (зуб), so daß sich ie. *g̑ombhos ‘Zahn’ erschließen läßt. Sämtliche Formen gehören zu ie. *g̑embh- (daneben vielleicht auch *g̑emph-) ‘beißen, zerbeißen’, das als Nasalierung der Wurzel ie. *g̑epʰ-, *g̑ebʰ-, ‘Kiefer, Mund; essen, fressen, schnappen’ (s. Kiefer1 m., Käfer) anzusehen ist. Vgl. die Wendung alles über einen Kamm scheren ‘unterschiedliche Dinge gleich behandeln’ (16. Jh.), eigentlich wohl grobe und feine Wolle, aber auch unterschiedliche Haartrachten mit demselben Kamm, also auf dieselbe Art, behandeln. – Vom Substantiv abgeleitet kämmen Vb. ‘mit einem Kamm glätten, ordnen’, ahd. kemben (um 1000), mhd. kemben, kemmen, asächs. kembian, aengl. cemban, engl. to comb, anord. kemba. Kammgarn n. ‘Garn aus reiner, gekämmter (gelockerter) Wolle’ (19. Jh.).
Typische Verbindungen zu ›Kamm‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Kamm‹.
Antiklinalen
Bergrücken
Buttermilch
Bürste
Erzgebirge
Gebirge
Gebirgsausläufer
Höhenzug
Jurakette
Kammorgan
Kehllappen
Lappen
Massiv
Montagne
Schere
Vogesen
Zinken
begrenzend
bewaldet
dorsal
geschwollen
gezackt
gezähnt
knöchern
langgezogen
schwellen
streichend
zackig
ziehend
Verwendungsbeispiele für ›Kamm‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Die vier Begriffe lassen sich nicht über einen Kamm scheren.
[Die Zeit, 28.10.1999, Nr. 44]
Gerade mal ist sie mit dem Kamm durch die Haare gegangen.
[Die Zeit, 17.06.1998, Nr. 26]
Die Terroristen von heute lassen sich nicht über einen Kamm scheren.
[Die Zeit, 02.08.1996, Nr. 32]
Hinter ihm im Garten stellt ein Hahn seinen roten Kamm auf.
[Der Spiegel, 25.04.1988]
Erstens sollte man nicht alle Spieler über einen Kamm scheren.
[Die Zeit, 04.02.2013 (online)]
Zitationshilfe
„Kamm“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Kamm#1>.
Kamm, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Kamm(e)s · Nominativ Plural: Kämme
Aussprache
Wortbildung
mit ›Kamm‹ als Erstglied:
Kamm-Molch
· Kammfett · Kammgebirge · Kammlage · Kammlinie · Kammmolch · Kammstück · Kammwanderung · Kammweg
· mit ›Kamm‹ als Letztglied: Bergkamm · Deichkamm · Dünenkamm · Felsenkamm · Felskamm · Gebirgskamm · Hauptkamm · Hügelkamm · Rinderkamm · Schaumkamm · Scheitelkamm · Schweinekamm · Wellenkamm · Wogenkamm · Wolkenkamm
· mit ›Kamm‹ als Letztglied: Bergkamm · Deichkamm · Dünenkamm · Felsenkamm · Felskamm · Gebirgskamm · Hauptkamm · Hügelkamm · Rinderkamm · Schaumkamm · Scheitelkamm · Schweinekamm · Wellenkamm · Wogenkamm · Wolkenkamm
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
oberster Teil einer Erhebung
a)
die obersten, meist dachartig beiderseits der Kammlinie abfallenden Teile eines Gebirgszuges, eines Berges
b)
c)
oberster Teil eines Deiches, einer Düne
2.
Nackenstück von Schlachtvieh, besonders vom Schwein
Beispiele:
ich möchte ein Stück (vom) Kamm
ein Pfund Kamm
Typische Verbindungen zu ›Kamm‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Kamm‹.
Antiklinalen
Bergrücken
Buttermilch
Bürste
Erzgebirge
Gebirge
Gebirgsausläufer
Höhenzug
Jurakette
Kammorgan
Kehllappen
Lappen
Massiv
Montagne
Schere
Vogesen
Zinken
begrenzend
bewaldet
dorsal
geschwollen
gezackt
gezähnt
knöchern
langgezogen
schwellen
streichend
zackig
ziehend
Verwendungsbeispiele für ›Kamm‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Der Ritt über den Kamm des Ida war schön, aber kalt.
[Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von: Erinnerungen 1848-1914. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1928], S. 3204]
Die vier Begriffe lassen sich nicht über einen Kamm scheren.
[Die Zeit, 28.10.1999, Nr. 44]
Gerade mal ist sie mit dem Kamm durch die Haare gegangen.
[Die Zeit, 17.06.1998, Nr. 26]
Die Terroristen von heute lassen sich nicht über einen Kamm scheren.
[Die Zeit, 02.08.1996, Nr. 32]
Hinter ihm im Garten stellt ein Hahn seinen roten Kamm auf.
[Der Spiegel, 25.04.1988]
Zitationshilfe
„Kamm“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Kamm#2>.
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