Kaninchen
n.
hasenartiges Nagetier.
Mnd.
kanīn(e)ken,
Deminutivum zu
mnd.
kanīn,
gelangt mit
hd. Deminutivsuffix
-chen
ins
Omd.
und wird durch
Luthers
Gebrauch in die Literatursprache
(
Caninchen,
Caninichen,
16. Jh.,
Kaninchen,
17. Jh.)
aufgenommen.
Mnd.
konīn
und
(mit vortonig verändertem Vokal)
kanīn
ist wie
mnl.
connijn,
cunijn,
nl.
konijn
entlehnt aus
afrz.
(besonders
nordfrz.)
con(n)in,
das (mit Suffixwechsel) neben
afrz.
con(n)il
steht,
hervorgegangen aus
lat.
cunīculus
‘Kaninchen’,
übertragen
(im Hinblick auf den Kaninchenbau)
‘unterirdischer Gang’.
Auf
afrz.
con(n)il
beruht
ahd.
cǒnol
(Hs. 12. Jh.),
auf
lat.
cunīculus
mhd.
küniclīn,
künglīn,
frühnhd.
Kun(i)glin,
Künglīn,
Künlīn
(15. Jh.),
Künlein
(16. Jh.,
verbunden mit dem Deminutivsuffix
mhd.
-līn,
nhd.
-lein,
s. d.)
sowie
(mit
r-Einschub)
md.
Carnickelgen
(17. Jh.),
md.
nordd.
Karnickel.
Da die Tiere ursprünglich auf der Pyrenäenhalbinsel
und in Norditalien heimisch sind,
stammt
lat.
cunīculus
wohl aus einer nicht-ie. Sprache des Alpengebietes und der iberischen Halbinsel,
also wahrscheinlich aus dem
Ligur.