Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Kanonier, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Kanoniers · Nominativ Plural: Kanoniere
Aussprache  [kanoˈniːɐ̯]
Worttrennung Ka-no-nier
Wortzerlegung Kanone -ier2
Wortbildung  mit ›Kanonier‹ als Erstglied: Kanonierblume  ·  mit ›Kanonier‹ als Letztglied: Ladekanonier · Richtkanonier
Herkunft aus gleichbedeutend canonnierfrz
eWDG

Bedeutung

unterster Mannschaftsdienstgrad bei der Artillerie; Soldat der Artillerie, Soldat, der ein Geschütz bedient
Beispiel:
der … die Bedienungssprüche eines Kanoniers, sowie die Geheimnisse der Ballistik auswendig lernen mußte [ GrassKatz125]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Kanone · Kanonenfutter · Kanonade · Kanonier
Kanone f. ‘(schweres) Geschütz’. Im 16. Jh. wird ital. cannone m., vergrößernd zu ital. canna ‘Röhre, Rohr’ (lat. canna ‘kleines Schilfrohr, Röhre’, s. Kanal) gebildet, ins Dt. übernommen. Bereits im 16. Jh. vollzieht sich der Bedeutungswandel von ‘großes Rohr’ zu ‘großes Geschütz’, und die als Femininum empfundene Form wird im Dreißigjährigen Krieg fester Bestandteil der Sprache, wobei ältere Bezeichnungen wie Kartaune, Feldschlange, Stück, Donnerbüchse verdrängt werden. Im 16. Jh. belegtes Canon m. beruht wohl auf Übernahme des ebenfalls aus dem Ital. entlehnten frz. canon m. Offensichtlich von Merkmalen wie ‘groß, durchschlagend, gewaltig’ ausgehend, entwickelt sich die moderne (20. Jh.) Übertragung ‘Sportgröße’, dann allgemein ‘Könner, As’. – Kanonenfutter n. ‘Truppen, die im Krieg sinnlos geopfert werden’ (19. Jh.), nach engl. food for powder (Shakespeare). Kanonade f. ‘anhaltendes Geschützfeuer’ (17. Jh.), frz. canonnade (aus ital. cannonata). Kanonier m. ‘Artillerist’ (17. Jh.), für älteres Büchsenmeister, frz. canonnier.

Typische Verbindungen zu ›Kanonier‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Kanonier‹.

Verwendungsbeispiele für ›Kanonier‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Wenn man genauer hinüber sieht, dann kann man feststellen wie unsere Kanoniere arbeiten. [Brief von Ernst G. an Irene G. vom 12.09.1937, Feldpost-Archive mkb-fp-0270]
Zwei Tore in 27 Spielen hat er geschossen, der einstige Kanonier vom Rhein. [Die Zeit, 14.06.2010, Nr. 24]
Darüber reden will der oberste Kanonier der Nation nicht mehr. [Die Zeit, 31.10.2006, Nr. 44]
Er habe nicht mehr als vierzehn schlafende Kanoniere gezählt und keinen Offizier darunter. [Werfel, Franz: Die Vierzig Tage des Musa Dagh I, Stockholm: Bermann – Fischer 1947 [1933], S. 443]
Die Kanoniere sind seit 13 Jahren regelmäßiger Teilnehmer an der Gruppenphase der Champions League. [Die Zeit, 23.08.2011 (online)]
Zitationshilfe
„Kanonier“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Kanonier>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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