Kante, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Kante · Nominativ Plural: Kanten
Aussprache [ˈkantə]
Worttrennung Kan-te
Wortbildung
mit ›Kante‹ als Erstglied:
Kantenball
· Kantenführung · Kantenglättung · Kantenlänge · Kantenreinheit · Kantenstepperei · Kantenwechsel · Kantenwind · Kantenwinkel · Kanthaken · Kantholz · Kantstein · Käntchen · kantenrein
· mit ›Kante‹ als Letztglied: Abbruchkante · Abrisskante · Außenkante · Bahnsteigkante · Baumkante · Bettkante · Bordkante1 · Bordkante2 · Bordsteinkante · Bruchkante · Bürgersteigkante · Dreikant · Gehsteigkante · Handkante · Innenkante · Oberkante · Perronkante · Schnittkante · Sofakante · Spitzenkante · Stoßkante · Stuhlkante · Tapetenkante · Tischkante · Traufkante · Trottoirkante · Unterkante · Vierkant · Visierkante · Vorderkante · Waldkante · Wasserkante · Webekante · Webkante · hochkant
· mit ›Kante‹ als Grundform: kanten
· mit ›Kante‹ als Letztglied: Abbruchkante · Abrisskante · Außenkante · Bahnsteigkante · Baumkante · Bettkante · Bordkante1 · Bordkante2 · Bordsteinkante · Bruchkante · Bürgersteigkante · Dreikant · Gehsteigkante · Handkante · Innenkante · Oberkante · Perronkante · Schnittkante · Sofakante · Spitzenkante · Stoßkante · Stuhlkante · Tapetenkante · Tischkante · Traufkante · Trottoirkante · Unterkante · Vierkant · Visierkante · Vorderkante · Waldkante · Wasserkante · Webekante · Webkante · hochkant
· mit ›Kante‹ als Grundform: kanten
Mehrwortausdrücke
auf Kante genäht ·
auf der hohen Kante ·
auf die hohe Kante
·
etw. auf die hohe Kante legen ·
mit Ecken und Kanten ·
sich die Kante geben ·
volle Kante
Bedeutungsübersicht
- 1. scharfe Schnittlinie zweier Flächen, die einen Körper begrenzen
- 2. eine Fläche, ein Muster abschließender Streifen
- 3. [landschaftlich, umgangssprachlich] Gegend
- 4. [umgangssprachlich] ...
- ⟨an allen Ecken und Kanten⟩ überall
- 5. [veraltet] ...
eWDG
Bedeutungen
1.
scharfe Schnittlinie zweier Flächen, die einen Körper begrenzen
Beispiele:
sich an der Kante eines Schrankes stoßen
Kinderzimmermöbel sollten keine scharfen Kanten haben
abgerundete Kanten
Handwerk Kanten bestoßen
stell die Kiste nicht auf die Kante, sonst kippt sie um
die Kanten des Berges zeichneten sich gegen den Himmel ab
2.
eine Fläche, ein Muster abschließender Streifen
Beispiel:
die Tapete hat eine gelbe Kante
Randbesatz
Beispiele:
der Rock war mit einer roten Kante verziert
dieses Taschentuch hat eine hübsche gehäkelte Kante
3.
landschaftlich, umgangssprachlich Gegend
Beispiel:
ich wohne auch in dieser Kante
4.
umgangssprachlich
Beispiel:
Geld, etwas auf die hohe Kante legen (= Geld zurücklegen, sparen)
⟨an allen Ecken und Kanten⟩überall
Beispiel:
ich habe dich an allen Ecken und Kanten gesucht
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Kante · kanten · kantig · Kanthaken
Kante f. ‘(scharfer) Rand’. Im 17. Jh. wird mnd. kante f. ‘Kante, Ecke, Rand’ (daneben kant m. n.) ins Hd. aufgenommen. Es geht über mnl. cante, cant ‘Rand, Kante, Stück Brot’ und afrz. chant (apikard. can) ‘Seite’ auf lat. cantus ‘Radreifen, Radfelge’ (wie auch ital. span. canto ‘Ecke, Kante’ und griech. kanthós, κανθός ‘Radreifen’) zurück, das gall. Herkunft ist, vgl. kymr. cant ‘eiserner Reifen, Rand, Ecke’, bret. kant ‘Kreis’. Die oft belegte th-Schreibung in lat. canthus beruht auf dem Einfluß von wohl nicht verwandtem griech. kanthós (κανθός) ‘Augenwinkel’, das bei seiner Entlehnung ins Lat. mit cantus zusammenfällt. – kanten Vb. ‘wenden, auf die Kante stellen’ (um 1700). kantig Adj. ‘mit einer Kante, spitzem Rand versehen’ (18. Jh.), älter kanticht (um 1700). Kanthaken m. ‘eiserner Haken zum Kanten und Heben von Lasten’, aus dem Nd.; jmdm. beim Kanthaken nehmen ‘die Meinung sagen’ (17. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Assoziationen |
Kante ·
Nahtstelle
Anatomie
(ein) Trumm von einem Mann ·
Goliath ·
Hüne ·
Hünengestalt ·
Koloss ·
Riese ·
Riesenkerl ·
Zweimetermann ●
(eine) XXL-Ausgabe ugs., scherzhaft ·
(so eine) Kante (mit Geste) ugs. ·
Bulle ugs. ·
Kerl wie ein Baum ugs. ·
Kleiderschrank ugs., fig. ·
Schrank ugs., fig. ·
wenn (d)er im Türrahmen steht, wird es dunkel ugs., Spruch
Oberbegriffe |
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Assoziationen |
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Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Kante‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Kante‹.
Verwendungsbeispiel für ›Kante‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Weit voran im Norden schien das Meer wie ein riesiges Tuch über eine Kante zu fallen.
[Neutsch, Erik: Spur der Steine, Halle: Mitteldeutscher Verl. 1964 [1964], S. 161]
An der oberen Kante dieser Wand erscheint plötzlich ein Kind.
[Ernst, Otto: Appelschnut, Rostock: Hirnstoff 1989 [1907], S. 163]
Das Erkennen einer Kante benötigt etwa die parallele Verarbeitung unterschiedlicher Wahrnehmungen bei gleichzeitiger Koordinierung der Bewegung.
[C’t, 1996, Nr. 5]
Faktisch gesperrte Verbindungen kann man durch künstliche Wahl einer sehr großen Bewertung der Kante realisieren.
[C’t, 1995, Nr. 1]
Statt eisern zu sparen, legen sie immer weniger auf die hohe Kante.
[Die Zeit, 27.04.2000, Nr. 18]
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