Kante
f.
‘(scharfer) Rand’.
Im 17. Jh. wird
mnd.
kante
f.
‘Kante, Ecke, Rand’
(daneben
kant
m.
n.)
ins
Hd. aufgenommen.
Es geht über
mnl.
cante,
cant
‘Rand, Kante, Stück Brot’
und
afrz.
chant
(
apikard.
can)
‘Seite’
auf
lat.
cantus
‘Radreifen, Radfelge’
(wie auch
ital.
span.
canto
‘Ecke, Kante’
und
griech.
kanthós,
κανθός
‘Radreifen’)
zurück,
das
gall. Herkunft ist,
vgl.
kymr.
cant
‘eiserner Reifen, Rand, Ecke’,
bret.
kant
‘Kreis’.
Die oft belegte
th-Schreibung
in
lat.
canthus
beruht auf dem Einfluß von wohl nicht verwandtem
griech.
kanthós
(
κανθός)
‘Augenwinkel’,
das bei seiner Entlehnung ins
Lat. mit
cantus
zusammenfällt.
kanten
Vb.
‘wenden, auf die Kante stellen’
(um 1700).
kantig
Adj.
‘mit einer Kante, spitzem Rand versehen’
(18. Jh.),
älter
kanticht
(um 1700).
Kanthaken
m.
‘eiserner Haken zum Kanten und Heben von Lasten’,
aus dem
Nd.;
jmdm. beim Kanthaken nehmen
‘die Meinung sagen’
(17. Jh.).