Karmesin, das
GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Karmesins · wird nur im Singular verwendet
Worttrennung Kar-me-sin
Wortbildung
mit ›Karmesin‹ als Erstglied:
karmesinrot
Herkunft aus gleichbedeutend historisch carmesinoital
eWDG
Bedeutung
Synonym zu Karmin
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Karmesin · karmesinrot · Karmin · karminrot
Karmesin n. aus der Färberschildlaus (beheimatet in Südeuropa und Vorderasien), später aus der Koschenilleschildlaus (beheimatet in Mittelamerika) gewonnener tiefroter, lichtechter Farbstoff, entlehnt im 15. Jh. aus gleichbed. ital. (älter) carmesino. Im 17. und 18. Jh. setzt sich unter Einfluß von afrz. frz. cramoisi bzw. der Variante mfrz. cramoisin vorübergehend Cramoisin, Karmoisin durch. Zugrunde liegt das Adjektiv arab. qirmizī ‘von der Farbe der Schildlaus, scharlachfarbig’, zu arab. qirmiz ‘Schild-, Scharlachlaus’, das sich mit pers. kirm ‘Wurm’ vergleicht und höchstwahrscheinlich von aind. kṛ́miḥ ‘Wurm, Made’ herzuleiten ist (vgl. die bereits im Aind. auftretenden Farbbezeichnungen kṛmiḥ ‘von der Schildlaus erzeugte rote Farbe’, kṛmilikā ‘scharlachroter Stoff’). karmesinrot Adj. ‘rot wie Karmesin, leuchtend rot, scharlachrot’ (17. Jh.). Daneben steht gleichbed. Karmin n. aus (Anfang 18. Jh.) afrz. frz. carmin, entstanden durch Kontamination von arab. qirmiz ‘Schildlaus’ mit den aus lat. minium ‘Zinnober’ (s. Miniatur, Mennige) hervorgegangenen roman. Formen (vgl. auch ital. carminio, span. carmín). karminrot Adj. (18. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Oberbegriffe |
Verwendungsbeispiel für ›Karmesin‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Wo bleiben, neben dem Tomatenrot und dem Sylter Blau, das Flaschengrün und das Taubenblau, wo bleiben Rubin und Karmesin und Aquamarin?
[Die Zeit, 01.02.1993, Nr. 05]
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