besonders D-Mittelwest im Zeitraum einiger Tage vor der vierzigtägigen Fastenzeit vor Ostern bei den Christen gefeiertes Fest, bei dem Umzüge, Verkleidungen und Tanzveranstaltungen eine wichtige Rolle spielen In Deutschland beginnt die Karnevalssaison am 11. November, die eigentlichen Feiern finden zwischen Weiberfastnacht am Donnerstag und der Fastnacht am Dienstag vor Aschermittwoch (Beginn der Fastenzeit) statt.
In Deutschland wird der Ausdruck im Kontrast zu Fastnacht bzw. Fasching besonders in der Region des mittleren
Westens (Rheinland) verwendet, in anderen deutschsprachigen Gebieten besonders zur
Bezeichnung vergleichbarer Feste in anderen Weltregionen auch als neutraler
Begriff.
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: der venezianische, rheinische, kölsche, karibische, brasilianische Karneval
hat Präpositionalgruppe/-objekt: der Karneval in Köln, Venedig, Rio, Spanien, Brasilien, der Karibik
als Akkusativobjekt: Karneval organisieren, veranstalten, feiern, erleben, mögen, lieben, hassen
als Genitivattribut: eine Hochburg, ein Höhepunkt, das Motto des Karnevals
als Aktiv-/Passivsubjekt: der Karneval startet, tobt, herrscht, endet
in Präpositionalgruppe/-objekt: ein Kostüm für den Karneval; ein Straßenfest, Umzug zum Karneval; beim, auf dem Karneval tanzen, auftreten
Beispiele:
beim Karneval ging es hoch herWDG
Und dennoch ist es jammerschade, dass der
Karneval diesmal weitgehend ausfällt, weil die
Welt von einem Virus heimgesucht wird, für dessen Verbreitung Schunkeln und
Tanzen, Knutschen und Lachen die idealen Vehikel sind. [Süddeutsche Zeitung, 12.11.2020]
Im Süden Deutschlands feiern zwar viele Menschen im Februar
Karneval, außerhalb der Karnevalshochburgen im
Rheinland bekommen Arbeitnehmer von Rosenmontag und Veilchendienstag aber
nichts mit. [Die Welt, 02.12.2019]
Denn obwohl England keinen Karneval kennt, so
werden dort am Fastnachtstage doch weidlich Pfannkuchen verzehrt, und wenn
die große Glocke einer Londoner Kirche an diesem Tage geläutet wird, so
nennt man sie die »Pfannkuchenglocke«. [Berliner Tageblatt (Morgen-Ausgabe), 11.02.1902]
Brasilien kann sich medial eigentlich gut darstellen, man denke nur
an die Karnevals und Silvester. [Neue Zürcher Zeitung, 19.12.2013] ungewöhnl. Pl.
»Laßt doch diese Kölner und diese Leipziger und diese Magdeburger
ihre Karnevale feiern, wie sie fallen«, sagten die
Berliner, »bei uns in Berlin fallen sie auch, allerdings ins
Wasser.« [Berliner Zeitung, 17.02.1955] ungewöhnl. Pl.