einfaches Gefährt zur Beförderung von Lasten, das meist gezogen wird
Karren, der
Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Karrens · Nominativ Plural: Karren
Aussprache [ˈkaʀən]
Worttrennung Kar-ren
Wortbildung
mit ›Karren‹ als Erstglied:
Karrengaul
·
Karrenpferd
·
Karrenrad
·
Karrenspur
· mit ›Karren‹ als Letztglied: Badekarren · Bretterkarren · Bücherkarren · Dieselkarren · Elektrokarren · Eselskarren · Förderkarren · Gemüsekarren · Gepäckkarren · Handkarren · Henkerskarren · Holzkarren · Leichenkarren · Mistkarren · Ochsenkarren · Panjekarren · Schiebkarren · Schinderkarren · Schubkarren · Schäferkarren · Thespiskarren
· mit ›Karren‹ als Letztglied: Badekarren · Bretterkarren · Bücherkarren · Dieselkarren · Elektrokarren · Eselskarren · Förderkarren · Gemüsekarren · Gepäckkarren · Handkarren · Henkerskarren · Holzkarren · Leichenkarren · Mistkarren · Ochsenkarren · Panjekarren · Schiebkarren · Schinderkarren · Schubkarren · Schäferkarren · Thespiskarren
Mehrwortausdrücke
an den Karren fahren
·
an die Karre fahren
·
den Karren aus dem Dreck ziehen
·
die Karre aus dem Dreck ziehen
·
sich nicht vor den Karren spannen lassen
·
sich nicht vor den fremden Karren spannen lassen
·
sich vor den Karren spannen
·
sich vor den Karren spannen lassen
·
sich vor den fremden Karren spannen lassen
·
vor den Karren spannen
·
vor den eigenen Karren spannen
Bedeutungsübersicht
- 1. einfaches Gefährt zur Beförderung von Lasten, das meist gezogen wird
- 2. [salopp, abwertend] Synonym zu Karre (2)
- 3. [salopp, übertragen] Synonym zu Karre (3)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Karre · Karren · Karch · karren · karriolen · Kärrner
Karre
f.
(besonders md. und nordd.),
Karren
m.
(besonders südd. und öst.)
‘einfaches, ein- bis vierrädriges Gefährt (zum Schieben oder Ziehen von Lasten)’,
umgangssprachlich abschätzig
‘(altes) Fahrzeug’,
ahd.
karro
m.,
karra
f.
(10. Jh.),
mhd.
karre
f.,
karre(n)
m.,
mnd.
karre
f.,
mnl.
carre,
kerre,
nl.
kar
sind Entlehnungen aus
lat.
carrus
bzw.
mlat.
carrus,
carra
‘eine Art vierrädriger Transportwagen’,
das aus
gall.
carros
(aus
*k̑ṛsos)
latinisiert und mit
lat.
currus
‘Wagen’,
Verbalnomen zu
lat.
currere
(cursum)
‘laufen, rennen, eilen’,
verwandt ist.
Eine Nebenform zu
Karre
ist das heute vorwiegend noch im Südwestd. übliche
Karch
m.
‘zweirädriger Wagen’,
ahd.
karruh
(9. Jh.),
mhd.
karrech,
karrich,
entlehnt aus
lat.
car(r)ūca,
car(r)ūcha
‘Reisewagen, Staatskarosse (in der Kaiserzeit)’,
mlat.
‘(meist zweirädriges) Gefährt, Räderpflug’.
Vgl.
Germania Romana
2 (1968) 94 ff.
karren
Vb.
‘mit einer Karre, einem Karren befördern’
(um 1500).
karriolen
Vb.
auch
(besonders
nd.)
karjolen
‘schnell umherfahren, herumkutschieren’
(18. Jh.),
Ableitung von heute unüblichem,
um 1700 aus gleichbed.
frz.
carriole
entlehntem
Karriol
n.,
Karriole
f.
‘zweirädriger leichter Kutschwagen’;
dem frz. Substantiv geht
aprov.
carriola
‘kleiner zweirädriger Wagen’,
Deminutivum zu
aprov.
carri
‘leichte Kutsche’,
voraus,
das wiederum über
vlat.
*carrium
auf
lat.
carrus
(s. oben)
zurückgeht.
Kärrner
m.
Das heute seltene,
von
Karren
abgeleitete Substantiv
bedeutet ursprünglich
‘Fuhrmann’,
dann
‘mit einem Karren umherziehender Hausierer’,
auch
‘Karrenschieber’,
schließlich
‘harte körperliche Arbeit verrichtender Tagelöhner, Arbeiter’
(um 1500);
heute vor allem in den Zusammensetzungen
Kärrnerarbeit
‘harte, wenig geachtete Arbeit’,
Kärrnerdienst
‘untergeordneter Dienst’.
Thesaurus
Technik
Synonymgruppe
Typische Verbindungen zu ›Karren‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Karren‹.
Verwendungsbeispiele für ›Karren‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
In der Tat war der Pfad im besten Fall für einen Karren breit genug.
[Hettche, Thomas: Der Fall Arbogast, Köln: DuMont Buchverlag, 2001, S. 155]
Der Karren für die Musikanten stand verwaist bei den Tischen.
[Röhrig, Tilman: In dreihundert Jahren vielleicht, Würzburg: Arena 1984 [1983], S. 112]
Die NASA solle sich als zivile Organisation nicht vor den Karren der Militärs spannen lassen, hieß es.
[C't, 2001, Nr. 4]
Nur widerwillig hat er sich vor den Karren der "konservativen Revolution" spannen lassen.
[Die Zeit, 19.01.1996, Nr. 4]
Als ich zurückkam, standen zwei geräumige Karren mit riesigen Rädern bereit.
[Kubin, Alfred: Die andere Seite, München: Spangenberg 1990 [1909], S. 35]
Zitationshilfe
„Karren“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Karren>.
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