Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Kaschemme, die

Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Kaschemme · Nominativ Plural: Kaschemmen
Aussprache 
Worttrennung Ka-schem-me
Herkunft aus gleichbedeutend katschemmerotw
eWDG

Bedeutung

abwertend Gaststätte mit schlechtem Ruf, Spelunke
Beispiele:
eine alte, dunkle, schmutzige, verrufene Kaschemme
er ging in die erste beste Kaschemme
die Kaschemmen der Vorstädte
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Kaschemme · Kretscham
Kaschemme f. ‘schlechte Kneipe, Ganovenkneipe’, im 19. Jh. aus rotw. katschemme, gertschemiha, gritschimm übernommen, das über romani katšima, keršima ‘Wirtshaus’ mit Sicherheit von slaw. Formen (vgl. obsorb. korčma, poln. karczma, tschech. krčma, slowen. kŕčma ‘Schenke, Kneipe, Krug’) herrührt. Aus verwandtem asorb. *krč’ma (vgl. atschech. krčma) stammt das heute im östlichen Teil des omd. Sprachgebiets noch übliche Kretscham m. ‘Gasthof, Wirtshaus’, mhd. kretscheme.

Thesaurus

Synonymgruppe
Winkelschänke  ●  Heckenwirtschaft auch abwertend · Hinterhofkneipe auch abwertend · Kaschemme abwertend · Spelunke stark abwertend · Winkelschenke veraltet
Oberbegriffe
Assoziationen
  • Heckenwirt  ●  Spelunkier ugs., selten
  • Bumskneipe veraltet · Bumslokal veraltet · Tanzbar Hauptform · Budike ugs., berlinerisch · Tanzkaschemme ugs., abwertend
  • Rädle · Rädlewirtschaft · saisonal geöffnete Wirtschaft  ●  Besen württembergisch, schweiz. · Besenbeiz schweiz. · Besenwirtschaft pfälzisch, rheinisch, rheinhessisch · Buschenschank österr. · Buschenschenke schweiz. · Heckenwirtschaft fränk. · Häcke fränk. · Häckenwirtschaft fränk. · Häckerwirtschaft fränk. · Kranzwirtschaft badisch · Kränzle badisch · Leutgebschank österr. · Maienwirtschaft fränk. · Straußwirtschaft rheinisch, rheinhessisch · Heuriger ugs., österr.

Typische Verbindungen zu ›Kaschemme‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Kaschemme‹.

Verwendungsbeispiele für ›Kaschemme‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Ein Jahr nach dem Mauerfall war das Landgasthaus noch eine wenig anheimelnde Kaschemme. [Süddeutsche Zeitung, 26.06.1996]
Er könne zwar Arbeit in einer Kaschemme erhalten, doch das wäre für ihn ein unzumutbarer Abstieg. [Die Zeit, 18.09.1981, Nr. 39]
Selbst eine berüchtigte Kaschemme im Schlachthofviertel verschmähte er angeblich nicht. [Die Zeit, 30.12.1994, Nr. 1]
In solchen Kaschemmen ist es allerdings »durchaus nicht ausgeschlossen, daß man in eine Rauferei verwickelt werden kann. [Der Tagesspiegel, 05.02.1998]
Klar wußten wir, daß die Gedichte vertont und oft gesungen wurden, in Kaschemmen, Bars, im Theater. [Die Zeit, 14.05.1998, Nr. 21]
Zitationshilfe
„Kaschemme“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Kaschemme>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve 1600−1999
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