Kasse
f.
‘verschließbarer Behälter zur Aufbewahrung von Geld, Zahlraum, -schalter’.
Cassa
ist Entlehnung (Anfang 16. Jh.) von
ital.
cassa
‘Behältnis, Ort zur Geldaufbewahrung’,
aus
lat.
capsa
‘Behältnis, Kasten für Bücherrollen’
(s.
Kapsel),
als Fachausdruck des italienischen Bankwesens
in die
obd. Kaufmannssprache.
Vom Ende des 17. Jhs. an wird,
vom
Nd. ausgehend unter Einfluß von
nd.
Kasse,
mnd.
kasse,
Nebenform von
kaste
‘Kasten, Behälter, Truhe’,
auch
‘Geldkasten, -truhe’
(zu
Kasten,
s. d.),
die fremde Endung zu
Kasse
eingedeutscht,
doch bleibt
Kassa
in der kaufmännischen Geschäftssprache
wie in der
bair.-öst. Umgangssprache
vielfach bis in die Gegenwart erhalten
(
per Kassa
‘bar’,
Kassabuch
‘Buch für Einnahmen’,
Kassageschäft
‘Geschäft gegen Barzahlung’,
Kassakauf
‘Barkauf’).
Vereinzeltes
frühnhd.
(
niederrhein.,
westmd.)
casse
‘Kapsel, Behälter’
(15. Jh.)
dürfte dagegen aus
(ebenfalls auf
lat.
capsa
beruhendem)
afrz.
mfrz.
chasse,
casse
‘Schrein, Behälter, Truhe’
entlehnt sein.
–
Kassette
f.
‘kleiner verschließbarer Behälter zur sicheren Aufbewahrung von Geld oder Wertsachen’
(18. Jh.),
aus
frz.
cassette
bzw.
ital.
cassetta
‘Kästchen’,
Deminutiva zu den oben genannten Formen.
In neuerer Zeit bezeichnet
Kassette
auch schützende Behälter verschiedener Art
(für Bücher, Schallplatten, Filme, Magnetbänder).
kassieren1
Vb.
‘einen fälligen Betrag einziehen, Geld einnehmen’
(17. Jh.),
für älteres,
heute seltener gebrauchtes
einkassieren
Vb.
(16. Jh.),
nach
ital.
incassare,
eigentlich
‘in eine Kiste packen’.
Kassierer
m.
‘Angestellter, der Geld einnimmt und auszahlt, die Kasse verwaltet’
(17. Jh.),
zu
kassieren1
gebildet.
Daneben älteres,
heute noch im
Südd. und
Öst. bevorzugtes
Kassier
m.
(2. Hälfte 15. Jh.),
aus gleichbed.
ital.
cassiere.