goldgelb glänzender Glimmer
Katzengold, das
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Katze · Kätzchen · Katzenauge · Katzengold · Katzenjammer · Katzenmusik · Katzensprung
Katze
f.
Der Name des domestizierten,
seit der Spätantike
als Mäusevertilger gehaltenen kleinen Raubtiers
(dann auch zoologischer Sammelbegriff
für alle Angehörigen dieser Raubtierfamilie)
findet sich
(allerdings mit wechselnder Stammbildung)
im Westgerm. und Nordgerm.,
ahd.
kazza
f.,
kazzo
m.
(9. Jh.),
mhd.
katze
f.,
afries.
mnd.
katte
f.,
mnl.
catte
f.,
nl.
kat
f.,
aengl.
catte
f.,
catt
m.,
mengl.
engl.
(von
nordafrz.
anglonorm.
cat
beeinflußt)
cat,
anord.
kǫttr
m.,
ketta
f.,
schwed.
katt
m.,
katta
f.;
für das Got. fehlen Belege.
Die nicht zum gemeinsamen ie. Bestand gehörende Bezeichnung
läßt sich in den meisten europ.
und einigen außereurop. Sprachen nachweisen,
doch sind Herkunft und Entlehnungswege ungeklärt.
Auf
spätlat.
cattus,
catta
(4. Jh.,
für
lat.
fēlēs,
fēlis)
beruhen
mgriech.
kátta
(κάττα),
káttos
(κάττος)
und die roman. Formen
frz.
chat
m.,
chatte
f.,
ital.
gatto
m.,
gatta
f.,
span.
gato
m.,
gata
f.
Möglicherweise sind auch die übereinstimmenden Formen
in den baltoslaw. Sprachen hier anzuschließen,
z. B.
aruss.
kslaw.
kotъka
‘Katze’,
russ.
kot
(кот)
‘Kater’,
lit.
katẽ
‘Katze’,
kãtinas
‘Kater’.
Höheres Alter könnte dagegen den kelt.
(air.
cat,
kymr.
cath,
im ir. Fürstennamen
Cenn Cait
‘Katzenkopf’
vielleicht schon auf das 1. Jh. zurückgehend)
und den germ. Bildungen zukommen,
so daß der Ursprung der Benennung
(zunächst für die einheimische Wildkatze?)
mehrfach in diesen beiden Sprachgruppen vermutet wird;
vgl.
,
der
in: Zs. f. vgl. Sprachforsch.
67 (1942) 218 f.Katze
als
‘Tier mit dem krummen Rücken’
an
germ.
*kat(t)-
‘Krümmung’
anzuschließen sucht.
Auffällig sind aber nordafrikan. Entsprechungen wie
nub.
kadīs,
berber.
kaddîska,
affadeisch
gâda
(FEW
2, 520),
die an eine Ausbreitung des Tiernamens von Afrika her
(durch kelt. Vermittlung?)
denken lassen,
da die gezähmte Katze zuerst in Ägypten vorkommt
und von dort nach Europa gelangt.
Kätzchen
n.
‘ährenähnlicher Blütenstand bestimmter Gehölze’
(z. B. Weide, Erle, Birke, Haselstrauch),
durch Vergleich mit dem weichen Katzenfell motivierte Übertragung
des Deminutivums von
Katze
(s. oben),
frühnhd.
ketzgin,
palmketzel
(15. Jh.);
vgl. gleichbed.
nl.
katje,
engl.
catkin.
Katzenauge
n.
‘Rückstrahler, besonders am Fahrrad’
(20. Jh.),
in der Mineralogie
‘einen streifenförmigen Lichtschein zeigender Edelstein’
(18. Jh.).
Katzengold
n.
‘goldgelb glänzender Glimmer’
(daneben
Katzensilber
für einen Glimmer mit silbrigem Glanz,
beide 16. Jh.),
vorher
ahd.
kazzūngold
‘goldgelbes Kirschharz’
(Hs. 12. Jh.);
diesen Verwendungen
liegt die Vorstellung des Falschen,
Unechten zugrunde.
Katzenjammer
m.
‘körperliches Unwohlsein als Nachwirkung eines Rausches’
(2. Hälfte 18. Jh.),
anfangs vor allem in der Studentensprache;
seit dem 19. Jh. häufig auf Gemütszustände übertragen
‘Reue, Gewissensqual’
(s. auch
Kater2).
Katzenmusik
f.
‘mißtönende Musik’,
ursprünglich jmdm. von Studenten als Ständchen dargebracht,
um ihn zu verhöhnen
(letztes Viertel 18. Jh.);
bei
Stieler
(1691)
‘Geschrei der Katzen’.
Katzensprung
m.
‘unbedeutende Entfernung’
(17. Jh.).
Thesaurus
Verwendungsbeispiele für ›Katzengold‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Was einem so lockend aus dem Forellenbach entgegenblinkt, ist jedoch leider nur das sogenannte Katzengold.
[Süddeutsche Zeitung, 14.08.1996]
In den Schlünden glänzte es von bunten Glassplittern und Katzengold.
[Harig, Ludwig: Ordnung ist das ganze Leben, München u. a.: Hanser 1987 [1986], S. 194]
Dies freilich überrascht wenig, und oft hilft ein Quant gesunder Menschenverstand, um Gold von Katzengold zu unterscheiden.
[Süddeutsche Zeitung, 22.01.1998]
Wie gut, daß es die Taschenbuchreihen gibt, die lesenswerten Romanen wie Katzengold neue Aufmerksamkeit sichern können.
[Süddeutsche Zeitung, 25.01.1997]
Was immer man über Katzengold sagen mag, es ist schwer, sogar im Lexikon von Meyer, schwer zu finden.
[Strittmatter, Erwin: Der Laden, Berlin: Aufbau-Verl. 1983, S. 330]
Zitationshilfe
„Katzengold“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Katzengold>.
alphabetisch vorangehend | alphabetisch nachfolgend |
---|---|
Katzengeruch Katzenfutter Katzenfreundlichkeit Katzenfrett Katzenfloh |
Katzenhaar Katzenhaarallergie Katzenhai Katzenjammer Katzenkind |
Weitere Wörterbücher
- Deutsches Wörterbuch (¹DWB)
- Deutsches Wörterbuch, Neubearbeitung (²DWB)
- Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)
Belege in Korpora
Referenzkorpora
Metakorpora
Zeitungskorpora
Webkorpora
Spezialkorpora
- DTA-Erweiterungen (1465–1969)
- Archiv der Gegenwart (1931–2000)
- Polytechnisches Journal
- Filmuntertitel
- Gesprochene Sprache
- DDR
- Politische Reden (1982–2020)
- Bundestagskorpus (1949–2017)
- A. v. Humboldts Publizistik (dt., 1790–1859)
- Nachrichten aus der Brüdergemeine (1819–1894)
- Der Neue Pitaval (1842–1890)