Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Kausalität, die

Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Kausalität · Nominativ Plural: Kausalitäten · wird meist im Singular verwendet
Aussprache 
Worttrennung Kau-sa-li-tät
Grundformkausal
Wortbildung  mit ›Kausalität‹ als Erstglied: Kausalitätsgesetz · Kausalitätsprinzip
Herkunft vgl. gleichbedeutend causalitasmlat, causalitémfrz frz
eWDG

Bedeutung

Zusammenhang von Ursache und Wirkung, Ursächlichkeit
Beispiele:
zwischen beiden Vorfällen besteht Kausalität
zwischen den Pflichtverletzungen des Angeklagten und dem Schadenfeuer bestand keine Kausalität
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

kausal · Kausalsatz · Kausalität · Kausalverbindung · Kausalzusammenhang · Kausalnexus
kausal Adj. ‘auf dem Zusammenhang von Ursache und Wirkung beruhend’, in der Grammatik ‘den Grund angebend’. Von lat. caus(s)a ‘Veranlassung, Ursache, Angelegenheit, Rechtssache’ abgeleitetes spätlat. causālis ‘zur Ursache gehörig, den Grund angebend’ lebt in der lat. Wissenschaftssprache, namentlich in der Terminologie der Sprachlehre (z. B. coniunctio causalis ‘begründendes Bindewort’), bis in die Neuzeit fort und wird (entsprechend älterem frz. engl. causal) um die Wende zum 19. Jh. zu causal (Ende 19. Jh. kausal) eingedeutscht; nach Campe (1801) ersetzbar durch begründend, ursächlich. Dazu, ebenfalls als grammatischer Terminus, das Kompositum Kausalsatz m. ‘den Grund angebender Gliedsatz’ (19. Jh.). – Kausalität f. gesetzmäßiger Zusammenhang zwischen zwei Erscheinungen, nach dem die eine als Ursache notwendig die andere als Wirkung hervorbringt. Der Ausdruck, eine schon in der Antike erörterte, wichtige philosophische Kategorie bezeichnend, ist im Dt. seit Ende des 18. Jhs. bezeugt (zunächst Causalität, wofür Campe 1801 die Übersetzung Ursächlichkeit vorschlägt); er setzt eine gelehrte lat. Substantivbildung (bereits mlat. causalitas, vgl. mfrz. frz. causalité, 15. Jh., engl. causality, 17. Jh.) zum Adjektiv spätlat. causālis (s. oben) fort. Übliche Benennungen des begrifflich zugrundeliegenden Verhältnisses von Ursache und Wirkung sind Kausalverbindung f. (um 1800), Kausalzusammenhang m. (Mitte 19. Jh.), Kausalnexus m. (2. Hälfte 19. Jh.), vorher causaler Nexus; vgl. lat. nexus ‘das Zusammenknüpfen, Verschlingung, Verbindlichkeit’ (von lat. nectere ‘binden, verknüpfen, anfügen’).

Thesaurus

Synonymgruppe
Kausalität · Kausalzusammenhang · Ursache-Wirkung-Prinzip · Ursächlichkeit  ●  Kausalordnung fachspr.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Kausalität‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Kausalität‹.

Verwendungsbeispiele für ›Kausalität‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Das läßt sich erst in der Analyse jener besonderen Typen, in erster Linie also der Kausalität, herausarbeiten. [Hartmann, Nicolai: Der Aufbau der realen Welt, Berlin: de Gruyter 1940, S. 430]
Die Kausalität steckt aber nicht in den Dingen selbst darin. [Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. In: Bertram, Mathias (Hg.) Geschichte der Philosophie, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1912], S. 11360]
So mag es für das Denken in linearen Kausalitäten in der Tat gelten. [Die Zeit, 06.05.1999, Nr. 19]
Nein, nichts ist eindimensional an dieser Geschichte, es gibt keine einfachen Kausalitäten. [Die Zeit, 13.10.2005, Nr. 42]
Er ist die erschöpfende Kausalität für die absolute Verwirklichung des menschlichen Wesens. [Schott, E.: Rothe. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1961], S. 24743]
Zitationshilfe
„Kausalität“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Kausalit%C3%A4t>.

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