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Bedeutungsübersicht

  1. 1. Frucht des Kirschbaums
    1. [bildlich] ...
  2. 2. [umgangssprachlich] Kirschbaum
eWDG

Bedeutungen

1.
Frucht des Kirschbaums
Beispiele:
süße, saure, rote, dunkle, helle, feste Kirschen
die Kirschen sind reif
Kirschen ernten, pflücken, entkernen, einwecken
entsteinte Kirschen
ihre Augen sind wie Kirschen (= sind groß und dunkel)
bildlich
Beispiel:
umgangssprachlichmit dem ist nicht gut Kirschen essen (= mit ihm ist schwer auszukommen)
2.
umgangssprachlich Kirschbaum
Beispiele:
diese Kirsche blüht früh, trug im vergangenen Jahr schlecht
das ist eine wilde Kirsche
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Kirsche · Kirschbaum · Kirschgeist · Kirschwasser
Kirsche f. Die Bezeichnung für die rote, saftige Steinfrucht (Süßkirsche) ahd. kirsa (11. Jh.), mhd. kerse, kirse, asächs. kirs-, mnd. mnl. kerse, nl. kers, aengl. ciris- wird schon früh mit dem Obstanbau von den Römern ins Westgerm. übernommen. Der Name ist eine Entlehnung aus vlat. ceresia oder auch (in Glossen belegtem) ceresea, dem zum Femininum gewordenen Plural des Neutrums spätlat. cereseum, älter cerasium, cerasum ‘Kirsche’. Die lat. Bezeichnungen der Kirsche wie des Kirschbaums (lat. cerasus) sind ihrerseits Entlehnungen von griech. kérasos (κέρασος) ‘Kirschbaum’ (Akzent umstritten), kerásion (κεράσιον) ‘Kirsche’. Das griech. Wort ist wohl kleinasiat. (vielleicht thrak.-phryg.) Herkunft. – Kirschbaum m. ahd. kirsboum (11. Jh.), mhd. kers(e)boum, asächs. kirsbōm, aengl. cirisbēam. Früher bezeugt ist im Ahd. alem. kries(i)boum (9./10. Jh.), zu ahd. (alem.) kriesa ‘Kirsche’ (Hs. 12. Jh.), das über eine Zwischenform *krēs- auf die oben genannten vlat. Formen zurückgeht. Kirschgeist m. (18. Jh.), Kirschwasser n. (18. Jh.), älter Kirschenwasser (16. Jh.) ‘aus Kirschen gebrannter Schnaps’, verkürzt Kirsch m. (19. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Botanik
Kirschbaum · Kirsche
Oberbegriffe

Typische Verbindungen zu ›Kirsche‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Kirsche‹.

Verwendungsbeispiele für ›Kirsche‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Die Kirschen sind erst halbreif, aber ich esse mich voll. [Strittmatter, Erwin: Der Laden, Berlin: Aufbau-Verl. 1983, S. 206]
In erster Linie müßten die Kirschen wieder zu ihrem Rechte kommen. [Naumburger Kreisblatt für Stadt und Kreis Naumburg, 28.03.1911]
Im Lied ist die Rede von den »Kirschen in Nachbars Garten«, die von einem anderen begehrt werden. [Röhrich, Lutz: Schote. In: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten [Elektronische Ressource], Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1994], S. 20614]
Ich unterstehe der Gestapo, es ist mit ihr nicht gut Kirschen essen. [Klemperer, Victor: [Tagebuch] 1943. In: ders., Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 1999 [1943], S. 11]
Und noch heute ist zwischen den beiden nicht immer gut Kirschen essen. [Die Zeit, 08.03.2010, Nr. 10]
Zitationshilfe
„Kirsche“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Kirsche>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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