Kirsche
f.
Die Bezeichnung für die rote, saftige Steinfrucht
(Süßkirsche)
ahd.
kirsa
(11. Jh.),
mhd.
kerse,
kirse,
asächs.
kirs-,
mnd.
mnl.
kerse,
nl.
kers,
aengl.
ciris-
wird schon früh mit dem Obstanbau
von den Römern ins Westgerm. übernommen.
Der Name ist eine Entlehnung aus
vlat.
ceresia
oder auch
(in Glossen belegtem)
ceresea,
dem zum Femininum gewordenen Plural des Neutrums
spätlat.
cereseum,
älter
cerasium,
cerasum
‘Kirsche’.
Die
lat. Bezeichnungen der Kirsche wie des Kirschbaums
(
lat.
cerasus)
sind ihrerseits Entlehnungen von
griech.
kérasos
(
κέρασος)
‘Kirschbaum’
(Akzent umstritten),
kerásion
(
κεράσιον)
‘Kirsche’.
Das
griech. Wort ist wohl
kleinasiat.
(vielleicht thrak.-phryg.)
Herkunft.
Kirschbaum
m.
ahd.
kirsboum
(11. Jh.),
mhd.
kers(e)boum,
asächs.
kirsbōm,
aengl.
cirisbēam.
Früher bezeugt ist im
Ahd.
alem.
kries(i)boum
(9./10. Jh.),
zu
ahd.
(
alem.)
kriesa
‘Kirsche’
(Hs. 12. Jh.),
das über eine Zwischenform
*krēs-
auf die oben genannten
vlat. Formen zurückgeht.
Kirschgeist
m.
(18. Jh.),
Kirschwasser
n.
(18. Jh.),
älter
Kirschenwasser
(16. Jh.)
‘aus Kirschen gebrannter Schnaps’,
verkürzt
Kirsch
m.
(19. Jh.).