an jmdn. (persönlich) gerichtete schriftliche Mitteilung, in welcher der Verfasser sich über etw. beklagt
Beispiele:
Da ist ein sammelbegeisterter Arzt, der auf den Gedanken kommt, in
ganz Europa nach Briefen von Dichtern und Komponisten zu fahnden, die über
ihre Krankheiten klagen und in aller Breite ihre Leiden schildern. Da gibt
es einen Verleger, der sich in den Kopf gesetzt hat, ausgerechnet
Klagebriefe von prominenten Autoren an ihre
Verlage aufzukaufen. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.04.2001]
An die EU‑Kommission richtete er
[Österreichs Bundeskanzler] nicht nur einen
Klagebrief, auch eine Videokonferenz mit
EU‑Ratspräsident Charles Michel und weiteren Regierungschefs hat es gegeben. [Kanzler Kurz bläst zum Verteilkampf, 17.03.2021, aufgerufen am 06.06.2023]
Er
[der Referatsleiter eines Ministeriums]
lädt jene Männer zu sich ins Büro, die seit Wochen
Klagebriefe an ihn adressieren, Verleger, Werber,
die Vertreter der Brauer. [Die Zeit, 25.05.2009 (online)]
Sie war eine schwierige Patientin. In der Vorbehandlung, die vier
Wochen dauerte, war sie voller Mißtrauen, sie schrieb lange
Klagebriefe an ihre Verwandten, und es machte ihr
nichts aus, daß die
[Kranken-]Schwestern,
denen sie die Briefe diktierte, die gleichen waren, über die sie sich
beschwerte. [Kant, Hermann: Die Aula, Berlin: Rütten & Loening 1965, S. 194]
Wirklich, ich habe mich so an das Leben hier gewöhnt, daß es mir
ordentlich leid tut, daß ich Dir zuerst so einen
Klagebrief schrieb, bloß weil ich unter dem
streitsüchtigen Leben der Mannschaften litt. [Brief von Franz Blumenfeld vom 02.12.1914. In: Witkop, Philipp (Hg.), Kriegsbriefe gefallener Studenten, München: Müller 1928 [1918], S. 24]