Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Klaps, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Klapses · Nominativ Plural: Klapse
Aussprache 
Grundformklaps
Wortbildung  mit ›Klaps‹ als Erstglied: Klapsmann · Klapsmühle · klapsig
 ·  mit ›Klaps‹ als Letztglied: Abschiedsklaps · Herzklaps · Nervenklaps · Schulterklaps
 ·  mit ›Klaps‹ als Grundform: verklapsen

Bedeutungsübersicht

  1. 1. [umgangssprachlich] leichter Schlag
  2. 2. [salopp] leichte Verrücktheit
eWDG

Bedeutungen

1.
umgangssprachlich leichter Schlag
Beispiele:
jmdm. einen Klaps geben, versetzen
ein freundschaftlicher, wohlgemeinter, ermunternder, leichter, kleiner, tüchtiger Klaps
es waren nur zwei, drei Klapse
sie gab ihm einen Klaps mit dem Fächer
das Kind bekam dafür einen Klaps auf den Mund
2.
salopp leichte Verrücktheit
Beispiele:
einen Klaps kriegen, bekommen
ich habe keinen Klaps
das ist so ein Klaps von ihm
sie hat einen Klaps damit
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Klaps · klapsen · verklapsen
Klaps m. ‘leichter Schlag mit der Hand’, zunächst wohl eine durch -s verstärkte Bildung (18. Jh.) zum Schallwort klapp und danach substantiviert (vgl. klack, Klacks und schnapp, Schnaps); eine unmittelbare Ableitung von klappen (s. d.) ist unwahrscheinlich. In scherzhaft-abschätzigem Sinne steht Klaps für ‘leichte Verrücktheit’ (19. Jh.), offenbar nach der Vorstellung, daß ein Schlag auf den Kopf Ursache der Verwirrtheit sei; vgl. einen Klaps haben ‘nicht ganz bei Verstande sein’. Dazu Klapsmann m. ‘Dummkopf, alberner Mensch’, Klapskiste f., Klapsmühle f. ‘Nervenheilanstalt’ (um 1900). – klapsen Vb. ‘einen leichten Schlag geben’, im 18. Jh. zum Substantiv gebildet. verklapsen Vb. ‘zum besten halten, veralbern’ (Anfang 20. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(leichter) Schlag mir der flachen Hand · Klaps · Streich  ●  Patsch ugs. · Patscher ugs.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Klaps‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Klaps‹.

Verwendungsbeispiele für ›Klaps‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Er schiebt mir noch einige Zigarren in die Tasche und entläßt mich mit einem freundschaftlichen Klaps. [Remarque, Erich Maria: Im Westen nichts Neues, Berlin: Propyläen 1929, S. 162]
Er schob das Tier wieder zurück, brachte ihm noch Wasser, ein paar Büschel Heu, gab ihm einen leichten Klaps und ging zurück ins Haus. [Held, Kurt: Die rote Zora und ihre Bande, Aarau: Sauerländer 1989 [1941], S. 352]
Erst nach heftigen Klapsen, die ihn kräftig durchschütteln, wurde er wach. [Schmidt-Rogge, Carl H.: Dein Kind – Dein Partner, München: List 1973 [1969], S. 57]
Wenn sie wirklich unartig ist, dann hat sie wohl schon einen kleinen Klaps verdient. [Brief von Ernst G. an Irene G. vom 02.03.1944, Feldpost-Archive mkb-fp-0270]
Das Problem läßt sich jedoch mit einem gutgemeinten Klaps lösen. [C’t, 1998, Nr. 22]
Zitationshilfe
„Klaps“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Klaps>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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