meist A , gelegentlich D-Südost siehe auch Krampus (1)
Der Klaubauf ist eine Variante des Krampus, die besonders in Osttirol und mitunter in Bayern bekannt ist. Je nach Region werden unterschiedliche Bräuche mit dieser Gestalt verbunden.
Beispiele:
Das Klaubauf‑Brauchtum besteht aus mehreren Elementen: Einerseits
werden von Nikolaus, Engeln, den Figuren Lotter und Lütterin
(= tanzende Bettler) sowie den
Kleibeifen private Häuser besucht. Der
dramatische Höhepunkt dieses Brauches ist heute in Matrei, Punkt
Mitternacht. Im Ortskern versammeln sich die
Kleibeife zum zeremoniellen Gerangel. Die
Kleibeife versuchen mit einem rituellen Wurf,
wobei sie sich im Kreis drehen, ihre »Gegner« auf den Boden zu werfen.
Danach werden sie wieder aufgeklaubt
[…]. [Kleine Zeitung, 06.12.2015]
»In Osttirol gibt es den anderen Krampus«, erklärt Wolfgang
Lattacher, »den Klaubauf
[…].« Der
Klaubauf hebe die Leute hoch und werfe sie zu
Boden, sagt der Kärntner Brauchtums‑Experte. »Das finden sie
lustig.« [Kleine Zeitung, 04.12.2013]
Alle sieben Jahre begleiten sieben Gesellen den Nikolaus und den
Klaubauf von Haus zu Haus und führen ihr Spiel
auf. […] Mit dem Auftritt des
Klaubauf endet das Spiel, das etwa zehn Minuten
dauert. [Münchner Merkur, 22.11.2019]
»Zu uns kam immer der Klaubauf, das waren die
Knechte der umliegenden Höfe, die mit schwarz geschminkten Gesichtern und
Jutesäcken kettenrasselnd umherzogen.« Der Nikolaus selbst brachte Äpfel,
Nüsse, Lebkuchen und Weihnachtsguadl, also Plätzchen. [Münchner Merkur, 13.12.2018]
Der Umzug findet am Abend des 5. Dezember statt und führt vom
Heimathaus zum Marktplatz. […] Die dunklen Gestalten (»Nigln«)
[…] flößen Furcht ein. Sie tragen Felle,
Geweihe oder Masken und heißen Habergeiß (eine dämonische Ziege),
Klaubauf (ein pelziges Geschöpf, das schlimme
Kinder in seinem Korb einsammelt), Leutz’ammfresser (eine furchterregende
Gestalt mit Wildschweinkopf) oder Grassertmandl (eine Art laufender
Nadelbaum oder Baumgeist). [OÖ Nachrichten, 05.12.2018]
[…] Im Schein der Straßenlaterne steht ein einzelner
Klaubauf. Junge Burschen und Mädchen umkreisen
ihn. Zuerst ohne rechtes System, bis die sogenannten Nochgiener (die
Nachgeher) eine Kette bilden und den Klaubauf dadurch
zum rituellen Gerangel herausfordern. Doch noch passiert nichts. Der
Klaubauf wartet. […] Und dann passiert es. Ziemlich schnell.
Aus dem Dunkeln, ganz leise, haben sich einige
Kleibeife angeschlichen. Plötzlich drehen sich
alle um. Die Kleibeife sitzen uns auch im Nacken.
Dann schwappt die Menge über und alle laufen. Plötzlich überall
Kleibeife. Sie kommen. [Kleine Zeitung, 08.12.2016]
[…] vor allem bei
Kindern gefürchtet ist der »Klaubauf«, auch bekannt
als Krampus oder Knecht Ruprecht. Mit zotteligem Bart, Sack und Rute war er
einst der Begleiter des Nikolaus bis er sich selbstständig machte. Unartige
Kinder wurden von ihm »aufgeklaubt« und in den Sack gesteckt. [Mittelbayerische, 09.01.2016]
»Der Krampus hat den Burschen genommen und ihn mit dem Kopf mehrmals
auf den Boden gehauen, ganz bewusst. Das war meine Wahrnehmung.« Dann habe
der Krampus den Buben einfach liegen lassen, »wie so ein Stück« und sei
davon gerannt. Normalerweise helfen Klaubäufe allen
auf, die sie niederreißen. Angeblich kommt davon auch das Wort:
Klaubauf. [Kleine Zeitung, 08.12.2013]
Die Klaubaufe verletzen niemanden absichtlich
bei Raufereien, aber es könne passieren, dass eine Jacke zerrissen wird oder
eine Halskette zu Bruch geht. [Tiroler Tageszeitung, 26.11.2009]
In Osttirol […] begegnet man dem
Klaubauf oder vielen
Kleibeif, wie die Mehrzahl lautet: In Matrei in
Osttirol stoßen sie am Krampustag die Leute um und klauben sie dann wieder
auf. [OÖ Nachrichten, 01.12.2007]