Klavier
n.
Musikinstrument,
bei dem die Saiten
durch mit Tasten verbundene Filzhämmerchen angeschlagen werden.
Anfang des 16. Jhs. wird
frz.
clavier
‘Tastenreihe, Tastenbrett’
(zunächst der Orgel)
übernommen und bezeichnet die
‘Gesamtheit der Tasten’,
die
‘Klaviatur’.
In der 2. Hälfte des 17. Jhs.
wird die Bezeichnung auf das ganze Instrument übertragen,
die Bedeutung
‘Tastatur’
übernimmt
Klaviatur
f.
(18. Jh.).
In der allgemeinen Bedeutung
‘Saiteninstrument mit Tastatur’
kann
Klavier
bis Ende des 18. Jhs.
sowohl für
Klavichord
(s. unten)
wie für
Klavizimbel
(s.
↗
Cembalo)
stehen;
seit der 2. Hälfte des 18. Jhs. gilt es auch für
Pianoforte
bzw.
Fortepiano
(s.
↗
Piano2)
und wird indieser Verwendung
(also zur Bezeichnung des Hammerklaviers)
im 19. Jh. alleinherrschend.
Mfrz.
frz.
clavier
stellt sich zu
frz.
clef
‘Schlüssel, Taste’,
aus
lat.
clāvis
‘Schlüssel, Riegel’,
mlat.
‘Schlüssel zum Ventil der Orgelpfeife’
und
‘Taste’;
wie andere Ableitungen bewahrt es das
a
der
lat. Stammsilbe in vortoniger Stellung.
Klavichord
n.
Vorform des Klaviers
(Saitenanschlag durch Metallplättchen).
Nlat.
clavicordium,
eine Bildung zu
lat.
clāvis
(s. oben)
und
lat.
chorda
‘Darmsaite’
(s.
↗
Kordel),
erscheint im 15. Jh. in
dt. Texten,
wird aber erst im 18. Jh. eingedeutscht.