kleckern
Vb.
‘tropfenweise fallen, Kleckse, Flecke machen’,
übertragen
‘langsam, mühsam vorwärtsgehen, vorankommen’,
Iterativbildung
(17. Jh.)
zu heute nur noch mundartlichem
klecken
Vb.
‘(von Flüssigkeiten) geräuschvoll fallen, Flecke machen, schmieren’,
übertragen
‘gut vonstatten gehen, gut ausgehen, ausreichen’,
ahd.
(9. Jh.),
mhd.
klecken
‘platzen, krachen, bersten, (sich) spalten, klecksen, klatschen, schallend schlagen’,
übertragen
‘ausreichen, genügen, wirksam sein’.
Verwandt sind
Klack
m.
‘Riß, Spalt, Knall, Krach, Klecks, Fleck’,
ahd.
(11. Jh.),
mhd.
klac
(Genitiv
klackes)
‘Riß, Spalt, Knall, Krach, Klecks, Fleck’.
Entsprechend
klack
Interjektion
schallnachahmend für einen knackenden, klatschenden Ton
(beim Brechen, beim Reißen,
beim Aufprall einer breiigen, tropfenden Masse),
auch
(zumal in der Doppelung
klack klack)
für einen kurzen, harten Ton.
Expressiv erweitert
klacks
Interjektion
Dazu
Klacks
m.
‘kleiner Fleck, eine kleine Menge dickflüssiger Substanz (wie Marmelade, Senf), Geringfügigkeit’
(18. Jh.,
doch wohl älter)
sowie
klacken
Vb.
‘platzen, klatschen, schlagen, Flecke machen’
(17. Jh.),
iterativ
klackern
(18. Jh.),
engl.
to clack
‘klappern, rasseln’,
anord.
klaka
‘zwitschern, gackern’,
vielleicht auch
griech.
glázein
(
γλάζειν)
‘einen Gesang erklingen lassen’.
Diese offensichtlich schallnachahmenden Bildungen führen auf
ie.
*glag-,
eine Erweiterung der Schallwurzel
ie.
*gal-
‘rufen, schreien’,
die sich auch in
anord.
kalla
‘nennen, sagen, rufen’
(woraus wohl
engl.
to call
‘rufen’),
aslaw.
glagolъ
‘Wort’,
glagolati
‘reden, sprechen’,
russ.
(älter)
gologólit’
(
гологолить)
‘schwatzen, plappern’,
mir.
gall
‘Ruhm’
sowie (über andere Erweiterungen) in
↗
Klage,
↗
klingen
(s. d.)
fortsetzt.
erklecklich
Adj.
‘ausreichend, beträchtlich, erheblich’
(17. Jh.),
zu dem im 19. Jh. untergegangenen Präfixverb
erklecken
‘genügen, helfen, nützen’
(16. Jh.),
vielleicht schon
(zweifelhaft belegtes)
mhd.
erklecken.
Klecks
m.
‘(Farb-, Tinten)fleck, Klümpchen’
(18. Jh.),
älter
Kleck
(16. Jh.),
aus
klecken
rückgebildet.
klecksen
Vb.
‘Kleckse machen, schlecht malen, schreiben, Zähflüssiges worauf fallen lassen’
(18. Jh.),
zu
Klecks
bzw. Iterativbildung zu
klecken.