Kleid
n.
‘Frauengewand’,
im Plur. auch
‘Gesamtheit der auf dem Körper getragenen Kleidungsstücke’,
mhd.
kleit,
mnd.
klēt
‘Kleid, Kleidungsstück, Bekleidung’,
mnl.
cleet
‘Kleid, Kleidungsstück, Lappen, Tuch’,
nl.
kleed,
aengl.
clāþ
‘Tuch, Kleid, Segel’,
engl.
cloth
‘Tuch, Gewebe, Stoff’,
clothes
Plur.
‘Kleider, Kleidung, Wäsche’,
anord.
klæði
‘Kleidung’,
schwed.
kläde
‘Tuch’,
afries.
klāth,
klād,
klēth.
Anzuschließen ist wohl an
aengl.
ætclīþan
‘festkleben, anhangen’,
(schwundstufig)
cliþa
‘Wundpflaster’
und an die unter
klettern
und
Klette
(s. d.)
dargestellten Wortformen,
so daß sich eine Verbindung zu
ie.
*gleit-
herstellen läßt,
eine Dentalerweiterung des unter
kleben
(s. d.)
angeführten
ie.
*glei-
‘kleben, schmieren’
zur Wurzel
ie.
*gel-
‘(sich) ballen, Gerundetes, Kugeliges’.
Die
t-Ableitung
könnte partizipialen Sinn haben,
Kleid
würde danach das beim Walken mit fettem Ton (Walkerde) behandelte Wollgewebe,
‘das gekleite Tuch’
bedeuten
und sich zu dem mit
kleben
(s. d.)
verwandten
nd.
Klei
f.
m.
n.
‘fette Tonerde, schwerer Lehmboden’,
asächs.
klei,
mnd.
kley,
kleye
‘Lehmboden, fetter, schwerer, fruchtbarer Boden’,
mnl.
clei,
nl.
klei,
aengl.
clǣg,
engl.
clay
‘Ton, Lehm’
stellen.
–
kleiden
Vb.
‘Kleidung anlegen, für Bekleidung sorgen, gut stehen, passen’,
mhd.
kleiden;
dazu
ankleiden,
auskleiden
(beide 15. Jh.),
bekleiden
(
mhd.
bekleiden),
einkleiden
(15. Jh.),
entkleiden
(
mhd.
en-,
entkleiden),
umkleiden
(15. Jh.).
kleidsam
Adj.
(18. Jh.).
Kleidung
f.
spätmhd.
kleidunge.
Beinkleid
n.
(oft im Plur.)
‘Hose’
(Mitte 16. Jh.).