Kleinod
n.
‘kostbares Schmuckstück, Juwel’,
übertragen
‘Kostbarkeit’.
Mhd.
kleinōt,
kleinœte,
kleinœde,
mnd.
klēnȫde,
klēnōde
bedeutet ursprünglich
‘kleines Ding, Kleinigkeit’,
dann
‘kleine (fein, zierlich, kunstreich) gearbeitete Sache’,
woraus
‘kostbares Schmuckstück’.
Es ist mit dem Suffix
westgerm.
-ōðja-,
ahd.
-ōti
(s. auch
Armut,
Einöde,
Heimat)
zu dem unter
klein
(s. d.)
dargestellten Adjektiv im Sinne von
‘fein, zierlich’
gebildet.
Der Plural
Kleinodien
kommt im 16. Jh. auf,
vermutlich unter Einfluß von kanzleisprachlichem
mlat.
clenodium
(aus
mhd.
kleinōt,
unter formaler Anlehnung an
mlat.
allodium?).
An die frühe Bedeutung
‘Kleinigkeit’
anschließend
(vornehmlich
obsächs.)
in kollektivem Sinne
kleinot
(16. Jh.),
kleinod
(17. Jh.)
‘Flügel, Hals und Inneres vom Geflügel, Vorderläufe, Hals und Inneres vom Hasen’,
im Plural
Kleinote,
Kleinodien
(18. Jh.,
auch vom Rind);
vgl.
obsächs.
Gänsekleind,
-kleint
(18. Jh.).
Dann allgemein
Gänse-,
Hasenklein
(18. Jh.).