Verlag mit meist geringer Wirtschaftskraft, der wenige Werke in geringer Auflagenzahl produziert
in gegensätzlicher Bedeutung zu Großverlag
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein ambitionierter, engagierter, literarischer Kleinverlag
in Präpositionalgruppe/-objekt: etw. erscheint in einem Kleinverlag; jmd. veröffentlicht etw. in einem Kleinverlag
Beispiele:
Denn Sorgen haben die allein hierzulande mehr als tausend
Kleinverlage viele. Das sind Häuser mit wenigen
Mitarbeitern, die zumeist mit viel Idealismus Bücher, Zeitungen und
Zeitschriften produzieren. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.10.2006]
Man sucht sich statt eines großen Publikumsverlags, der in
Manuskripten ertrinkt, einen Kleinverlag, der mutig
und idealistisch und überzeugt genug ist, das Projekt Veröffentlichung zu
wagen. [Die Welt, 16.07.2018]
Ein Kleinverlag hat nicht die Mittel, dein
Buch zu bewerben, »sichtbar« zu machen, aber auch ein größerer tut nichts
für dich abgesehen von Cover und Lektorat, wenn sie dir nicht mindestens
einen mittleren vierstelligen Vorschuss gezahlt haben. [Katharina Münz, 07.08.2016, aufgerufen am 14.09.2018]
[…] Mit seinen Reihen und
Zeitschriften zog der bescheidensten Verhältnissen entstammende
Schriftsteller, Kritiker und Verleger [Maurice Nadeau] von einem Haus zum andern, bis er 1979 im
Rentenalter den Kleinverlag gründete, der seinen
Namen trägt. [Neue Zürcher Zeitung, 19.06.2013]
Ihre Bedenken gegen die Gesetzesnovelle richten sich unter anderem
auf die geplante »Anschlußklausel«. Danach können Großverlage künftig
konzernunabhängige Kleinverlage bis 2 Millionen Euro
Umsatz ohne fusionskontrollrechtliche Prüfung erwerben. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.02.2004]
Erfolg bringt Erfolg, Geld bringt Geld – auch im Verlagswesen. Und viele sagen den Kleinverlagen[…] eine trübe und immer trübere Zukunft voraus. [Die Zeit, 30.09.1966, Nr. 40]