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Klinke, die

Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Klinke · Nominativ Plural: Klinken
Aussprache 
Worttrennung Klin-ke
Wortbildung  mit ›Klinke‹ als Erstglied: Klinkenputzer · Klinkenstecker  ·  mit ›Klinke‹ als Letztglied: Messingklinke · Sperrklinke · Türklinke
eWDG

Bedeutungen

1.
Griff zum Öffnen oder Verschließen einer Tür
Beispiele:
die Klinke niederdrücken
nach der Klinke greifen
er nimmt die Klinke in die Hand
eine Klinke aus Messing
2.
Schalthebel einer Maschine
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Klinke · klinken
Klinke f. ‘Griff zum Öffnen oder Schließen einer Tür, Sperr- oder Schalthebel an technischen Vorrichtungen’, mhd. (md.) klinke ‘Türriegel’, spätmhd. auch ‘Schlagbaum’, frühnhd. klinke, klinge (15. Jh.), mnd. klinke, klenke, klinge, mnl. clinke, nl. klink. Vielleicht nach dem Geräusch des Fallriegels gebildet zu klinken, einer (im Dt. besonders omd. thür. bezeugten) Nebenform von klingen (s. d.). Andere verbinden das Substantiv (trotz semantischer Schwierigkeiten) mit mhd. klanc ‘Schlinge’, westfäl. Klanke ‘Biegung’, ahd. giklenken ‘verknüpfen, verbinden’ (8. Jh.), mhd. klenken ‘schlingen, (ver)flechten’, nl. klinken, aengl. beclencan ‘festhalten’, engl. to clench ‘fest zusammenpressen’, to clinch ‘sicher befestigen, (ver)nieten’ und knüpfen an eine nasalierte Gutturalerweiterung (s. Klüngel, Klunker) der Wurzel ie. *gel- ‘(sich) ballen, Gerundetes, Kugeliges’ (s. kleben) an. Diese Herleitung ist jedoch fraglich. – klinken Vb. ‘auf die Türklinke drücken’ (17. Jh.); in Präfixbildungen auf- (mhd.), zuklinken (17. Jh.), einklinken (18. Jh.), ausklinken (Anfang 20. Jh., älter in den Mundarten).

Typische Verbindungen zu ›Klinke‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Klinke‹.

Verwendungsbeispiele für ›Klinke‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Eine Dame nach der anderen reißt an der Klinke; es hilft nicht. [Bismarck, Hedwig von: Erinnerungen aus dem Leben einer 95jährigen. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1910], S. 7357]
Ich sage ihnen dann, dass sie das bei mir nicht machen müssen », sagt Klinke. [Die Zeit, 31.10.2011, Nr. 44]
Delegationen aus der Dritten Welt gaben sich hier einst die Klinke in die Hand. [Die Zeit, 03.11.2005, Nr. 45]
Vor drei Jahren noch gaben sich hier die Journalisten die Klinke in die Hand. [Die Zeit, 17.07.1995, Nr. 29]
Nun aber drücken sich die Reporter die Klinke in die Hand. [Die Zeit, 27.11.1992, Nr. 49]
Zitationshilfe
„Klinke“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Klinke>.

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