klug
Adj.
‘gescheit, begabt, umsichtig, schlau’.
Das Adjektiv
mnd.
klōk
‘behende, schnell, schlau, verständig’,
mnl.
cloec
‘tapfer, schlau’,
nl.
kloek
verbreitet sich Mitte des 12. Jhs.
vom Niederrhein aus nach Osten und Südosten
und wird im
Hd. geläufig,
vgl.
mhd.
kluoc
(Komparativ
kluoger),
(
md.)
klūc
‘fein, zierlich, tapfer, höflich, schlau, listig’.
Die Herkunft ist ungewiß.
Auszugehen ist offensichtlich von einer Bedeutung
‘kräftig, tapfer’,
die in
‘schlau, verständig’
übergeht.
Eine Verbindung von
germ.
*klōka-
mit
air.
glicc
‘weise, einsichtsvoll’
und Anschluß an eine Gutturalerweiterung der Wurzel
ie.
*gel-
‘(sich) ballen, Gerundetes, Kugeliges’
(s.
↗
kleben)
mit einer vorauszusetzenden Ausgangsbedeutung
‘glatt und beweglich wie eine Kugel’
ist unwahrscheinlich.
Auf mögliche etymologische Zusammenhänge im
Germ. verweist
E. Piirainen
Germ. *frōð- und germ. *klōk-
(1971).
klügeln
Vb.
‘klug tun, grübeln, scharf nachdenken’,
geläufiger
ausklügeln
Vb.
‘scharfsinnig ausdenken’
(16. Jh.;
beide vermutlich von
Luther).
Klugheit
f.
‘Begabung, Umsicht, Besonnenheit’,
mhd.
kluocheit,
(
md.)
clūcheit,
klūgheit
‘Feinheit, Zierlichkeit, feines Benehmen, Verständigkeit, Weisheit, Schlauheit’,
mnd.
klōkhēt.