besonders D , oft D-Südwest bedrohlich wirkende Gestalt mit Bart und brauner oder schwarzer Kutte, die meist als Begleiter und Gehilfe des Nikolaus (2) (seltener des Christkinds) kleine Geschenke an die Kinder verteilt und eine Rute zum Bestrafen ungehorsamer Kinder bei sich trägt
Beispiele:
Mit seinem Besuch am Nikolaustag wird sich auch der Nikolaus in den frühen Abendstunden am Sonntag einfinden, sich spendabel zeigen und das Füllhorn seiner Gaben ausschütten. Der in braune Kutte gewandete und leicht grimmig dreinblickende Knecht Ruprecht mit seiner bedrohlich wirkenden Rute wird ihm als gutmütiger Helfer seines Herrn dabei zur Hand gehen. [Neue Osnabrücker Zeitung, 05.12.2020]
Während die Kinder bei uns mit Nikolaus und Knecht Rupprecht aufwachsen, wird der Nikolaus in den Bergen vom Krampus und seinen lärmenden Perchten begleitet. [Landshuter Zeitung, 18.12.2019]
Bereits im Mittelalter war die Tradition des Knechts Ruprecht weit verbreitet und sollte Eltern zu einer frommen Erziehung mahnen, sodass der Teufel nicht komme und die Seelen der Sünder verschlinge oder die unfrommen Kinder verschleppe. Je nach Region bekam diese Schreckfigur einen anderen Namen, so wurde sie zum Beispiel […] im Alpenraum Krampus genannt. In protestantischen Gebieten verlor der heilige Nikolaus an Bedeutung und wurde zum Teil vom Christkind ersetzt, doch die Figur des Knechts Ruprecht blieb bestehen und trat sogar teils als Einzelfigur auf. [Landshuter Zeitung, 05.12.2019]
Endlich hörten die Versammelten die Glocke von Knecht Ruprecht bimmeln und schon zog das himmlische Personal ein. Beide waren stilecht gekleidet, denn St. Nikolaus trug ein Bischofsgewand, eine hohe Mitra und einen goldenen Stab. Sein Knecht stützte sich auf einen Baumstamm und hatte eine Rute dabei, die er allerdings nicht benutzte. [Südkurier, 20.12.2018]
Eine Lichtgestalt in dunkler Zeit, so habe ich das Christkind in Erinnerung. […] Es war ein hochgewachsenes Wesen mit weiblicher Stimme, einem weißen Gewand, gold‑glänzenden Haaren und einem Schleier vor dem Gesicht. Knecht Ruprecht in dunklem Umhang assistierte, trug Glocke, Sack und ein Buch mit Geschriebenem. [Saarbrücker Zeitung, 23.12.2017]
An sich ist der Weihnachtsmann als Gabenbringer im Gegensatz zu Nikolaus und Christkind eine Erscheinung des 19. Jahrhunderts. […] Nicht ganz erschließt sich[…] die Bedeutung von Nikolaus und Knecht Ruprecht, die durchaus auch für den (christlichen) Dualismus von Gut und Böse stehen. Als sich im 19. Jahrhundert die Pädagogik ändert, verliert der hässliche, böse Knecht Ruprecht, der Kinder buchstäblich in den Sack steckt, seine latent diabolische Bedeutung, wird milder und ästhetischer und schließlich selbst zum »Gabenbringer«. Bis zum 19. Jahrhundert verschmelzen Nikolaus, Knecht Ruprecht und Weihnachtsmann vielerorten. [Dresdner Neueste Nachrichten, 05.12.2016]
Der Höhepunkt war das Erscheinen des Heiligen Sankt Nikolaus. Dieser kam in Begleitung des Knechts Ruprecht. Gemeinsam verteilten sie an die lieben und braven Kinder Schokolade[…]. [Thüringer Allgemeine, 21.12.2015]
Auch in dieser Saison sind fünf Nikoläuse und ebenso viele Knechte Ruprechts am Start. [Südkurier, 16.11.2017] ungewöhnl. Pl.
Der Nikolaus kommt und hat gleich zwei Knecht Ruprechts an seiner Seite, einer der beiden schwingt die Glocke. [Südkurier, 08.12.2020] ungewöhnl. Pl.