Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Kniebeuge, die

Lesezeichen zitieren/teilen ausklappen
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Kniebeuge · Nominativ Plural: Kniebeugen
Aussprache 
Worttrennung Knie-beu-ge
Wortzerlegung Knie Beuge
Duden, GWDS, 1999

Bedeutungen

1.
besonders Turnen Bewegung, bei der man mit geradem Oberkörper in die Hocke geht und wieder aufsteht
2.
das Beugen eines Knies
besonders als Zeichen der Verehrung (in der katholischen Kirche)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Knie · knien · Kniebeuge · Kniefall · kniefällig · Kniescheibe
Knie n. Gelenk zwischen Oberschenkelknochen und Schienbein, auch ‘Biegung, Krümmung’, ahd. kneo, knio (8. Jh.), mhd. knie, asächs. knio, mnd. knē, mnl. cnie, nl. knie, aengl. cnēo(w), engl. knee, anord. knē, schwed. knä, got. kniu (germ. *knewa-). Außergerm. vergleicht sich aind. jā́nu, griech. góny (γόνυ), lat. genū ‘Knie’, so daß der u-Stamm ie. *g̑enu-, *g̑neu- ‘Knie’ erschließbar ist, s. auch Kinn. Über Versuche, die hier für Knie genannten ie. Ausgangsformen mit den Wurzeln ie. *g̑en(ə)- ‘erzeugen, gebären’ und *g̑en(ə)- ‘erkennen, kennen’ zu verbinden, s. Kind. – knien Vb. ‘mit einem Knie oder beiden Knien auf dem Boden ruhen’, (reflexiv) ‘sich auf ein Knie oder die Knie niederlassen’, ahd. gikniuwen (9. Jh.), kniuwen (11. Jh.), mhd. kniewen, knien; daneben mit ableitendem l schweiz. chnülen, mnd. knēlen, mnl. cnielen, nl. knielen, engl. to kneel. Kniebeuge f. ‘das Beugen der Knie’ (18. Jh.) als ehrerbietiger Gruß, auch als Turnübung (vgl. Kniebeugung 1795, Kniebeugen Jahn 1816), älter, heute unüblich, ‘Kniekehle’ (Anfang 17. Jh.); s. Beuge. Kniefall m. ‘das Niederlassen auf die Knie’ (als Zeichen der Ehrerbietung, Huldigung, des flehentlichen Bittens, der Unterwerfung), zum Verb mhd. knievallen ‘auf die Knie fallen’, wozu auch kniefällig Adj. (beide 18. Jh.). Kniescheibe f. scheibenartiger Knochen an der Vorderseite des Kniegelenks, ahd. knioskība (Hs. 12. Jh.), mhd. knieschībe.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Religion
Kniebeuge · Niederknien
Oberbegriffe

Typische Verbindungen zu ›Kniebeuge‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Kniebeuge‹.

Verwendungsbeispiele für ›Kniebeuge‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Mein Vater machte eine Art tiefe Kniebeuge und fand, während er wieder hochkam, als erster seine Worte wieder. [Widmer, Urs: Im Kongo, Zürich: Diogenes 1996, S. 74]
Dass er mit 68 Kilo nicht viel dranzusetzen hat, weiß er – und verzichtet deshalb schon mal auf seine 180 Kniebeugen. [Der Tagesspiegel, 28.01.2000]
Und daher gehen Greise und Invalide zum Turnen, fuchteln mit den Armen, machen Kniebeugen. [Die Zeit, 22.09.1967, Nr. 38]
Der Übende landet in einer tiefen Kniebeuge mit Seithalte der Arme. [Borrmann, Günter u. Mügge, Hans: Gerätturnen in der Schule, Berlin: Volk u. Wissen 1957, S. 272]
Wenn man sich sowieso bücken muß, ist eine bewußt ausgeführte Kniebeuge vortreffliche Ersatz‑Gymnastik. [Weber, Annemarie (Hg.), Die Hygiene der Schulbank, Wiesbaden: Falken-Verl. 1955, S. 3]
Zitationshilfe
„Kniebeuge“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Kniebeuge>.

Weitere Informationen …

Diesen Artikel teilen:

alphabetisch vorangehend alphabetisch nachfolgend
Knickung
Knie
Knieabschwung
Knieaufschwung
Kniebank
Kniebreche
Kniebuckel
Kniebundhose
Kniefall
kniefällig

Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

Geografische Verteilung

Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.

Verteilung über Areale

Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.

Weitere Wörterbücher

Belege in Korpora

Referenzkorpora

Metakorpora

Zeitungskorpora

Webkorpora

Spezialkorpora