Kohl1
m.
Name einer in vielen Arten vorkommenden Gemüsepflanze,
ahd.
kōl
(8. Jh.),
mhd.
kōl,
kœl(e),
asächs.
kōli,
mnd.
kōl,
mnl.
cōle,
cool,
nl.
kool,
aengl.
cāwel,
cāul
sind entlehnt aus
lat.
caulis
(bzw. dessen Varianten
spätlat.
caulus,
vlat.
cōlis,
cōlus)
‘Stengel, Stiel, Strunk, Kohl’
(verwandt mit
↗
hohl,
s. d.).
Die Germanen übernehmen hier
wie bei zahlreichen anderen Gemüsesorten
Sache und Bezeichnung von den Römern.
Ital.
cavolo rapa,
aus
spätlat.
caulus
(s. oben)
und
lat.
rāpa
(s.
↗
Rübe),
besonders dessen mundartliche Formen
cavolo rapone,
calarabi,
colrabi,
cauliravi
für verschiedene Arten und Unterarten des Kohls,
führt zu den Entlehnungen
Kohlrübe
f.
(bezeugt 18. Jh.,
doch wohl älter)
für eine als Viehfutter oder Kochgemüse verwendete Kohlart
(‘Steckrübe’)
mit fleischig verdickter Wurzel
(unter Anlehnung des zweiten Wortbestandteils an
Rübe)
und
Kohlrabi
m.
(bezeugt 17. Jh.),
das teils für
‘Steckrübe’
(landschaftlich
Kohlrabi unter der Erde,
Unterkohlrabi),
teils
(vor allem literatursprachlich)
für eine Unterart des Kohls
mit über der Erde knollenartig verdicktem Stengel gilt
(landschaftlich
Kohlrabi über der Erde,
Oberkohlrabi).