Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Kohlrübe, die

Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Kohlrübe · Nominativ Plural: Kohlrüben
Aussprache 
Worttrennung Kohl-rü-be
Wortzerlegung Kohl Rübe
Wortbildung  mit ›Kohlrübe‹ als Erstglied: Kohlrübeneintopf
eWDG

Bedeutungen

1.
Kulturpflanze mit verdickter, fleischiger, gelber oder weißer Wurzel, die besonders als Viehfutter dient, aber auch für die menschliche Ernährung verwendet wird
2.
salopp, scherzhaft Kopf
Beispiel:
und wenn er die Kohlrübe dafür hergeben muß [ FalladaJeder stirbt367]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Kohl1 · Kohlrübe · Kohlrabi
Kohl1 m. Name einer in vielen Arten vorkommenden Gemüsepflanze, ahd. kōl (8. Jh.), mhd. kōl, kœl(e), asächs. kōli, mnd. kōl, mnl. cōle, cool, nl. kool, aengl. cāwel, cāul sind entlehnt aus lat. caulis (bzw. dessen Varianten spätlat. caulus, vlat. cōlis, cōlus) ‘Stengel, Stiel, Strunk, Kohl’ (verwandt mit hohl, s. d.). Die Germanen übernehmen hier wie bei zahlreichen anderen Gemüsesorten Sache und Bezeichnung von den Römern. Ital. cavolo rapa, aus spätlat. caulus (s. oben) und lat. rāpa (s. Rübe), besonders dessen mundartliche Formen cavolo rapone, calarabi, colrabi, cauliravi für verschiedene Arten und Unterarten des Kohls, führt zu den Entlehnungen Kohlrübe f. (bezeugt 18. Jh., doch wohl älter) für eine als Viehfutter oder Kochgemüse verwendete Kohlart (‘Steckrübe’) mit fleischig verdickter Wurzel (unter Anlehnung des zweiten Wortbestandteils an Rübe) und Kohlrabi m. (bezeugt 17. Jh.), das teils für ‘Steckrübe’ (landschaftlich Kohlrabi unter der Erde, Unterkohlrabi), teils (vor allem literatursprachlich) für eine Unterart des Kohls mit über der Erde knollenartig verdicktem Stengel gilt (landschaftlich Kohlrabi über der Erde, Oberkohlrabi).

Thesaurus

Botanik
Synonymgruppe
Bodenkohlrabi · Erdkohlrabi · Kohlrübe · Steckrübe  ●  Wruke nordostdeutsch · gelbe Rübe schweiz.
Oberbegriffe

Verwendungsbeispiele für ›Kohlrübe‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Die Kohlrüben schlugen gut an und gaben Viehfutter für einige Monate. [Die Zeit, 12.08.1954, Nr. 32]
Zu Unrecht ist die Kohlrübe in den Ruf eines minderwertigen, gewöhnlichen Gemüses gekommen. [o. A.: Ratgeber für den Feingemüsebau im Freiland, Berlin: VEB Dt. Landwirtschaftsverl 1962, S. 363]
Er konnte sich nicht mehr zurechtfinden in dem nach Kohlrüben riechenden Deutschland. [Knef, Hildegard: Der geschenkte Gaul, Berlin: Ullstein 1999 [1970], S. 25]
Es hat einen bitteren Geschmack, eine trübe Farbe, es soll Kohlrübe (die nicht im Handel befindliche Kohlrübe) enthalten. [Klemperer, Victor: [Tagebuch] 1942. In: ders., Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 1999 [1942], S. 75]
Ich dachte immer, die Grüne Woche ist so mit Öko‑Mode, biologisch‑dynamischen Kohlrüben und glücklichen Hühnern. [Der Tagesspiegel, 22.01.2004]
Zitationshilfe
„Kohlrübe“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Kohlr%C3%BCbe>.

Weitere Informationen …

Diesen Artikel teilen:

alphabetisch vorangehend alphabetisch nachfolgend
Kohlröschen
Kohlroulade
Kohlraupe
Kohlrabi
Kohlrabe
Kohlrübeneintopf
Kohlsprosse
Kohlstrunk
Kohlsuppe
Kohlweißling

Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

Geografische Verteilung

Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.

Verteilung über Areale

Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.

Weitere Wörterbücher

Belege in Korpora

Referenzkorpora

Metakorpora

Zeitungskorpora

Webkorpora

Spezialkorpora