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Kokolores, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Kokolores · wird nur im Singular verwendet
Aussprache 
Worttrennung Ko-ko-lo-res
Herkunft wohl aus einer Nachahmung des Hahnenschreis

Bedeutungsübersicht

  1. 1. [salopp] ⟨keinen Kokolores machen⟩ keine Umstände machen
  2. 2. Geschwätz, Unsinn
eWDG

Bedeutungen

1.
salopp keinen Kokolores machenkeine Umstände machen
Beispiel:
mach nicht so viel Kokolores wegen meines Besuches
2.
Geschwätz, Unsinn
Beispiel:
was er erzählte, war alles großer Kokolores
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Kokolores m. ‘lautes, aber dummes Gerede, wichtigtuerisches, aber bedeutungsloses Gehabe, Unsinn, Klamauk’, ein Ausdruck für nicht ernst zu Nehmendes. Zunächst ein Wort der Mundarten und der Umgangssprache (pfälz. hess. Kokelores, berlin. Kokolores, obsächs. schles. Kokulores), in neuerer Zeit auf Grund seiner halb gelehrt, halb spaßhaft klingenden Lautgestalt in die Literatursprache aufgenommen (20. Jh.). Wahrscheinlich ist der Ausdruck entstanden aus einer Nachahmung des Hahnenschreis, wie guck guck curith (Ende 16. Jh.), kuckelöres (Aachen), gockelorum (schwäb.), frz. (älter) coquelico. In der Weiterentwicklung zum Substantiv wird in westd. Mundarten Kockelores, -lures ein Name für den ‘Hahn’, dieser in übertragenem Gebrauch gedeutet als eitle und nichtssagende Äußerung im oben genannten Sinne; dazu schwäb. (latinisierend?) Gockelarus ‘Narr’ (Ende 15. Jh.), bad. Gockelore ‘Dummkopf’. S. auch die unter Gockel und kikeriki genannten Formen und vgl. G. Müller http://www.muellers-lesezelt.de/.

Typische Verbindungen zu ›Kokolores‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Kokolores‹.

Verwendungsbeispiele für ›Kokolores‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Trotzdem ist zu viel Zeit nicht nur positiv, da entsteht auch viel Kokolores. [Die Zeit, 13.08.2013, Nr. 33]
Es gibt heute quer durch das Fernsehen eine Sucht nach Kokolores. [Süddeutsche Zeitung, 26.05.1999]
Nehmt uns nicht den Sport weg für so einen Kokolores. [Der Tagesspiegel, 01.08.2003]
Ich hielt auch die Bilder für gestellt und alles für Kokolores. [konkret, 1984]
Gern werden die Begriffe Fax (Fernkopie) und Faxen (Kokolores) kombiniert. [Süddeutsche Zeitung, 17.03.1994]
Zitationshilfe
„Kokolores“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Kokolores>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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