allgemeiner (nicht zu vermeidende) Nebenwirkung, nachteilige Begleiterscheinung, die durch eine zielgerichtete (unverzichtbare) Maßnahme verursacht wird (zum Beispiel ein Wasserschaden beim Löschen eines Brandes)
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein politischer, erheblicher Kollateralschaden
als Akkusativobjekt: einen Kollateralschaden verursachen, vermeiden
Beispiele:
Allmählich wird einer breiteren Öffentlichkeit bewusst, dass die zur Rettung von Banken und Finanzsystemen eingesetzte Geldpolitik erhebliche Kollateralschäden verursacht. [Neue Zürcher Zeitung, 10.09.2012]
Immerhin leben wir in einem der sichersten Länder der Welt und die Gefahr, Opfer eines Anschlags zu werden, ist hier um ein Vielfaches kleiner als die Gefahr, im Straßenverkehr zu sterben oder als Kollateralschaden unserer Zivilisation an Umweltgiften und Stress zu verenden. [Süddeutsche Zeitung, 28.12.2016]
Es gibt keinen Grund mehr, mit Blei zu jagen. So lassen sich auch ökologische Kollateralschäden vermeiden. [Der Spiegel, 21.07.2014]
Lutz Seiler ist[…] ein großartig souveräner Erzähler von den seelischen Kollateralschäden des Sozialismus. [Die Zeit, 08.10.2009]
Es kamen dabei [bei den Treibjagden der paläolithischen Jäger mithilfe von Flächenbränden] weit mehr Tiere um, als genutzt wurden, und es gab »Kollateralschäden« an der Vegetation. [Die Zeit, 03.11.2008]
Schüssel hat […] völlig unnötige Einsparungen in ganz wesentlichen Zukunftsbereichen wie Bildung dekretiert und damit Kollateralschäden verursacht. [Der Standard, 02.12.2003]
Andere kommentieren den Kriegsverlauf, er selbst repariert die diplomatischen Kollateralschäden des amerikanisch‑ britischen Alleingangs. [Der Tagesspiegel, 28.03.2003]
verhüllend, Militär Schädigung, besonders Tötung von Zivilisten, die als Folge einer militärischen Operation bei deren Planung und Durchführung billigend in Kauf genommen wird
Beispiele:
Kein noch so furchtbarer Anschlag darf als Rechtfertigung herhalten, wenn bei so genannten Vergeltungsaktionen viele unschuldige Zivilisten ums Leben kommen, die in der euphemistischen Sprache des Krieges später als Kollateralschaden bezeichnet werden. [Süddeutsche Zeitung, 21.09.2001]
Doch der IS wurde lange Zeit nur verhalten bombardiert. […] Das Pentagon gab als Grund seiner Zurückhaltung an, »Kollateralschäden unter der Zivilbevölkerung« vermeiden zu wollen. [Welt am Sonntag, 21.08.2016]
Bleibt die Frage nach Sinn und Perspektive nach einem Vergeltungsschlag, unabhängig vom unvermeidlichen Kollateralschaden in und an der Zivilbevölkerung. [kielspratineurope.eu, 01.09.2013]
Der Tod so vieler Kinder und anderer Zivilisten kann von Israel nicht einfach als Kollateralschaden abgetan werden[…] [Die Zeit, 02.07.2009]
Wenn beim Bombardieren etwas danebengeht, dann heißt das im Jargon der Militärs »Kollateralschaden«. [Süddeutsche Zeitung, 16.04.1999]