Komödie
f.
‘Lustspiel, Theater, in dem Lustspiele aufgeführt werden, erheiterndes Ereignis’,
frühnhd.
comedy
(15. Jh.),
entlehnt aus gleichbed.
lat.
cōmoedia,
griech.
kōmōdía
(
κωμῳδία).
Das
griech. Substantiv ist wohl Ableitung von
griech.
kōmōdós
(
κωμῳδός)
‘komischer Schauspieler’,
auch
‘Lustspieldichter’,
eigentlich
‘wer am Dionysosfest Spottlieder vorträgt’,
einer Zusammensetzung aus
griech.
kṓmos
(
κῶμος)
‘Gelage, Umzug, Festgesang’
und
ōdós
(
ᾠδός)
‘Sänger’,
denn die griechische Komödie
geht aus den ausgelassenen Umzügen und Gesängen
zu Ehren des Weingottes
Dionysos
hervor.
Im
Dt. werden zunächst (15. Jh.) diese klassischen,
dann (16. Jh.) auch die deutschen Lustspiele
Komödien
genannt;
im 17./18. Jh. versteht man
(unter Einfluß von
frz.
comédie)
vielfach jedes Theaterstück sowie das Theater überhaupt darunter.
Übertragener Gebrauch ist seit dem 17. Jh. bezeugt.
Komödiant
m.
‘Schauspieler’,
übertragen
‘Heuchler’;
die dem
ital.
commediante
entlehnte Bildung
wird durch englische Schauspieltruppen bekannt
(
englische Comedianten
1592;
vgl. das im 16./17. Jh. gebräuchliche
engl.
comediant
neben üblicherem und bis heute gültigem
comedian),
entwickelt sich zur Bezeichnung des Berufsschauspielers
und löst älteres
Komedispieler
ab.
Im 18. Jh. wird
Komödiant
zunehmend pejorativ verwendet
und von
Akteur,
dann
Schauspieler
(s. d.)
abgelöst.
Heute nur geringschätzig
(nicht aber im Berufsjargon)
und übertragen.