Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Kondition, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Kondition · Nominativ Plural: Konditionen
Aussprache 
Worttrennung Kon-di-ti-on
Wortbildung  mit ›Kondition‹ als Erstglied: Konditionenkartell · Konditionsmangel · Konditionsschwäche · Konditionstrainer · Konditionstraining · konditional · konditionell · konditionieren · konditionsschwach · konditionsstark
 ·  mit ›Kondition‹ als Letztglied: Kreditkondition · Lieferkondition · Sonderkondition
Herkunft aus conditiomlat, auch condiciolat ‘Übereinkunft, Stellung, Beschaffenheit, Zustand, Bedingung’ < condīcerelat ‘verabreden, sich verständigen, übereinkommen’
eWDG

Bedeutungen

1.
körperliche, geistige Verfassung
Grammatik: nur im Singular
Beispiele:
die Kondition des Patienten verbessert sich täglich
[Parasiten] schwächen in erheblichem Maße die Kondition des Organismus [ Urania1959]
ich drück' mich nicht gerade kavaliersmäßig aus, aber ich bin heute nicht in der besten Kondition [ WeiskopfAbschied v. Frieden1,167]
Sport sportliche Leistungsfähigkeit, Ausdauer
Beispiele:
seine (sportliche) Kondition verbessern
jmds. Kondition bewundern
das verstärkte Training kommt seiner Kondition zugute
jmds. Kondition hat nachgelassen
Sie … überwacht Haut und Figur wie ein Weltklassesprinter seine Kondition [ M. WalserHalbzeit245]
2.
Kaufmannssprache Zahlungsbedingung, Lieferungsbedingung
Grammatik: meist im Plural
Beispiele:
etw. zu günstigen Konditionen abgeben
Darlehen … zu kulanten Konditionen [ Tageszeitung1958]
3.
veraltet Dienstverhältnis
Beispiele:
(bei jmdm.) in Kondition treten, stehen
Der Koch Mario ist wenig Minuten von hier, im Gubisch‑Hotel, in Kondition [ G. Hauptm.AngermannII]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Kondition · konditional · konditionell
Kondition f. ‘Bedingung’ (Anfang 16. Jh., besonders in der Kaufmannssprache ‘Lieferungs-, Verkaufs-, Zahlungsbedingung’), ‘Beschaffenheit, Zustand’ (15. Jh.; vgl. eine Person von Condition ‘von Stand, Ansehen, Würde’, 18. Jh.), heute vorwiegend ‘gute physische und psychische Verfassung, sportliche Leistungsfähigkeit’, früher auch ‘Dienstverhältnis, Stellung’ (16. bis 18. Jh.), spätmhd. kondition ‘Eigen schaft, Art, Natürlichkeit’, entlehnt aus mlat. conditio (Genitiv conditionis), nach lat. condicio, auch conditio, ‘Übereinkunft, Stellung, Beschaffenheit, Zustand, Bedingung’; zu lat. condīcere ‘verabreden, sich verständigen, übereinkommen’. – konditional Adj. ‘bedingend, bedingungsweise geltend’ (18. Jh.; doch vereinzelt bereits bei Luther conditionale Absolutionen), in der Sprachwissenschaft ‘eine Bedingung kennzeichnend’ (17. Jh.), vgl. conditionaler Satz (Adelung 1788), dafür heute Konditionalsatz (19. Jh.); aus spätlat. condiciōnālis ‘auf Bedingungen beruhend, bedingungsweise angenommen’; doch vgl. bereits mfrz. frz. conditional, das als Terminus der Grammatik und Logik vom 16. bis ins 18. Jh. nachweisbar ist und den Gebrauch im Dt. beeinflußt haben kann. konditionell Adj. ‘die Leistungsfähigkeit betreffend’ (um 1800), anfangs auch (wie frz. conditionnel) im Sinne von konditional.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Ausdauer · Durchhaltevermögen · Fitness · Form · Kondition · Stehvermögen  ●  langer Atem ugs.
Oberbegriffe
Assoziationen

Unterbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Kondition‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Kondition‹.

Ausdauer BW-Kredit Bundesschatzbrief Einzelhandelstarif Gangschaltung Logistikbranche Remittieren Schnelligkeit Trittsicherheit Wandelanleihe attraktiv ausgehandelt aushandeln bolzen diktieren fair guenstigen günstig marktgerecht marktüblich ungünstig verbessert vergleichen vergünstigt verhandeln vertretbar vorteilhaft üblich

Verwendungsbeispiele für ›Kondition‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Er hat das Haus damals zu fabelhaften Konditionen kaufen können. [Die Zeit, 19.03.1998, Nr. 13]
Unter heutigen Konditionen wäre es wirtschaftlich nicht vertretbar, dieses Feld zu erschließen. [Der Spiegel, 20.04.1987]
Nun müssen die einzelnen Banken den ausgehandelten Konditionen noch zustimmen. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1985]]
Seine Konditionen zeigen es seit den ersten Tagen der »wirtschaftlichen Zusammenarbeit"! [o. A.: DER REAL EXISTIERENDE REVANChiSMUS. In: Marxistische Zeit- und Streitschrift 1980-1991, München: Gegenstandpunkt Verl. 1998 [1984]]
Um diese Gegend richtig kennenzulernen, braucht man schon eine gute Kondition. [o. A.: Die grosse Welt der Getränke, Hamburg: Tschibo Frisch-Röst-Kaffee Max Herz 1977, S. 158]
Zitationshilfe
„Kondition“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Kondition>.

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