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Konkordat, das

Grammatik Substantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Konkordat(e)s · Nominativ Plural: Konkordate
Aussprache 
Worttrennung Kon-kor-dat
Wortbildung  mit ›Konkordat‹ als Letztglied: Reichskonkordat
Herkunft zu concordatummlat ‘Übereinkunft’ < concordārelat ‘in Einklang stehen, übereinstimmen, harmonisieren’ (Konkordanz)
eWDG

Bedeutung

Jura Vertrag zwischen der Regierung eines Staates und dem Vatikan zur Regelung des Verhältnisses zwischen katholischer Kirche und Staat
Beispiel:
ein Konkordat schließen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Konkordanz · Konkordat
Konkordanz f. alphabetisches Verzeichnis von Wörtern oder sachlich zusammengehörigen Textstellen bei einem Schriftsteller bzw. aus einem oder mehreren literarischen Werken (besonders der Bibel), entlehnt (16. Jh.) aus mlat. concordantia ‘Übereinstimmung, Parallelstelle’, z. B. (Bibliae) concordantiae (Plur.), zu lat. concordāre ‘in Einklang stehen, übereinstimmen, harmonisieren’, einer Bildung zum Adjektiv concors ‘eines Herzens und eines Sinnes, einträchtig, übereinstimmend’, vgl. lat. cor (Genitiv cordis) ‘Herz, Gemüt, Seele’. Konkordanz wird auch im Sinne von ‘Einklang, Übereinstimmung’ (ebenfalls seit dem 16. Jh.) gebraucht, steht heute in der Biologie für ‘übereinstimmendes Merkmal’ (bei Zwillingen), in der Geologie für ‘ohne Störungen oder Verwerfungen verlaufende Lagerung von Sedimentgesteinen’. – Konkordat n. ‘Übereinkommen, Vertrag’ zwischen einem Staat und der katholischen Kirche (dem Vatikan), Concordat (18. Jh., Adelung), aus mlat. concordatum n. ‘Übereinkunft’, hervorgegangen aus dem Part. Perf. lat. concordātum von lat. concordāre (s. oben). Einfluß von gleichbed. frz. concordat (16. Jh.) ist wahrscheinlich.

Typische Verbindungen zu ›Konkordat‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Konkordat‹.

Verwendungsbeispiele für ›Konkordat‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Den Veränderungen durch die Revolution von 1918 trug das neue bayerische Konkordat vom 19. [Pfeiffer, G.: Bayern. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1957], S. 28985]
Umgekehrt hat das Konkordat kurzfristig auch der Kirche einen großen Erfolg gebracht. [o. A.: Die Weltkirche im 20. Jahrhundert. In: Jedin, Hubert (Hg.) Handbuch der Kirchengeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1979], S. 6576]
Nunmehr hat Pius XII. es aufgegeben, nur Konkordaten sein Vertrauen zu schenken. [Die Zeit, 02.12.1948, Nr. 49]
Kirchenrechtlich, heißt es, dürfte sich das nicht mit dem Konkordat beißen. [Süddeutsche Zeitung, 12.11.2004]
Teilweise entspricht es dem kurz darauf abgeschlossenen Konkordat mit dem Deutschen Reich. [o. A.: Die Weltkirche im 20. Jahrhundert. In: Jedin, Hubert (Hg.) Handbuch der Kirchengeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1979], S. 14877]
Zitationshilfe
„Konkordat“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Konkordat>.

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