Kopftuch, das
GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Kopftuch(e)s · Nominativ Plural: Kopftücher
Aussprache [ˈkɔpftuːχ]
Worttrennung Kopf-tuch
Wortbildung
mit ›Kopftuch‹ als Erstglied:
Kopftuchdebatte
· Kopftuchdiskussion · Kopftuchmädchen · Kopftuchstreit · Kopftuchverbot
DWDS-Vollartikel
Bedeutung
aus einem Tuch (2 a) bestehendes Kleidungsstück, vor allem von Frauen, das zur Bedeckung des Kopfes (und der Haare) umgebunden wird
Kollokationen:
als Akkusativobjekt: sich ein Kopftuch umbinden
mit Adjektivattribut: ein buntes Kopftuch
Beispiele:
Die Dame steigt ins Cabrio und bindet sich zum Schutz der sorgfältig geföhnten Frisur ein Kopftuch um, die Enden wickelt sie um den Hals und knotet sie seitlich. [Neue Zürcher Zeitung, 24.07.2011]
Vor ein paar Jahrzehnten noch war in Österreich das Kopftuch die das Straßenbild total bestimmende Tracht. [bernhardkraut.wordpress.com, 26.12.2009]
Piraten kleideten sich wie später die Rocker, sie trugen Kopftücher und Ohrringe, sie sahen gefährlich aus mit den schwarzen Stofflappen, die ihre Augenhöhlen bedeckten. [Neue Zürcher Zeitung, 21.09.2006]
In Lublin zeigt nicht nur die auf den Freiluftmärkten handelnden Bauersfrauen mit buntgeblümten Kopftüchern, dass die polnische Ostgrenze nicht weit ist. [Der Spiegel, 17.10.2002 (online)]
In Ost‑Berlin sah man Frauen in Kopftüchern und groben Kleidern, im Westen schick angezogene junge Mädchen und elegante Damen. [Der Spiegel, 16.09.1968]
Tuch (2 a), das muslimischen Frauen zur Verhüllung von Kopf und Haaren dient und mit seinem typischem Erscheinungsbild Ausdruck ihres Glaubens ist
Kollokationen:
als Akkusativobjekt: ein Kopftuch tragen, Kopftücher verbieten
mit Adjektivattribut: ein islamisches, muslimisches, buntes Kopftuch
in Koordination: Kopftuch und Mantel, Schleier
in Präpositionalgruppe/-objekt: Frauen, Mädchen, eine Lehrerin mit Kopftuch
mit Prädikativ: das Kopftuch ist ein Symbol, ein Ausdruck, ein Zeichen von etw.
Beispiele:
Der Habit oder das Kopftuch markieren Zugehörigkeit zu einer religiösen Gemeinschaft und sichern ihnen [den Gläubigen] innerhalb der Gruppe soziales Kapital und Anerkennung. [Neue Zürcher Zeitung, 02.10.2014]
Der Fußball‑Weltverband FIFA hat auf die Forderung der Vereinten Nationen reagiert und erlaubt islamischen Spielerinnen künftig das Tragen von Kopftüchern auf dem Platz. [tuxproject.de, 18.01.2014]
Das Kopftuch sei ein Symbol für die Unterdrückung der Frau und nicht mit dem Gedanken der Gleichberechtigung zu vereinbaren; es verhindere die Integration der Mädchen; überhaupt seien Symbole einer religiösen oder weltanschaulichen Überzeugung in der Schule unterwünscht. [Der Spiegel, 23.11.2010 (online)]
Ihr [der ägyptischen Universitätsdozentin] Kopftuch bedeckt ihr Haar, ihren Hals, ihre Schultern. [Der Spiegel, 14.07.2008]
Befürworter [in den politischen Parteien] sehen das Kopftuch als Symbol weiblicher und religiöser Selbstbestimmung. [Welt am Sonntag, 21.09.2003]
Auch in der Koranschule sind die Mädchen »verschleiert«, das heißt, sie tragen ein Kopftuch, lange Röcke und Langärmeliges – so wie es die Tradition verlangt. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.01.1993]
letzte Änderung:
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