Kot
m.
‘Darmausscheidung, Schmutz’.
Ahd.
quāt
(10./11. Jh.),
mhd.
quāt,
kāt,
mnd.
quāt,
mnl.
qwaet,
afries.
quād
gewinnt in der
md. Lautung
mhd.
quōt,
kōt
(11./12. Jh.),
frühnhd.
Kot
durch
Luther
literatursprachliche Geltung,
obschon
obd.
Kat
bis ins 17. Jh. anzutreffen ist.
Im
Germ. sind verwandt die Adjektive
mhd.
mnd.
quāt,
mnl.
quaet,
nl.
kwaad,
mengl.
cwēd
‘böse, schlecht’;
außergerm. vergleichen sich
poln.
(älter)
żadny,
żadliwy
‘häßlich, garstig’.
Alle diese Formen gehen auf
ie.
*gu̯ēdh-
zurück,
während
aslaw.
gadъ
‘Kriechtier, Gewürm’
(eigentlich
‘ekelhaftes Tier’),
russ.
gad
(
гад)
‘Reptil, ekelhafter Mensch’
ablautendem
ie.
*gu̯ōdh-
folgen.
In beiden Fällen handelt es sich
um eine ursprünglich als langdiphthongisch anzusetzende Dentalerweiterung
einer Wurzel
ie.
*gu̯ōu-,
*gu̯ū-
‘Mist, Exkremente, Kot, Ekelhaftes’,
die in
aind.
gūthaḥ
‘Kot, Exkrement’,
aslaw.
ogavịje
‘Belästigung, Beschwernis’,
russ.-kslaw.
govьno,
russ.
govnó
(
говно)
‘Mist, Dreck, Scheiße, Kot’
vorliegt.
Die Bedeutung
‘Straßenschmutz’
ist in
Kotflügel
m.
(19. Jh.) enthalten.