Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Kot, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Kot(e)s · wird nur im Singular verwendet
Aussprache  [koːt]
Wortbildung  mit ›Kot‹ als Erstglied: Kotabgang · Kotballen · Koterbrechen · Kotflügel · Kotfresser · Kothaufen · Kotkäfer · Kotlache · Kotstein
 ·  mit ›Kot‹ als Letztglied: Fliegenkot · Hasenkot · Hundekot · Hühnerkot · Straßenkot · Taubenkot · Tierkot · Vogelkot
 ·  mit ›Kot‹ als Grundform: koten · kotig
eWDG

Bedeutungen

1.
Schmutz, aufgeweichte Erde auf Wegen und Straßen
Beispiele:
der Wagen war mit Kot bespritzt
die Pferde wateten im Kot
gehoben, übertragen
Beispiele:
jmdn., etw. mit Kot bewerfen, besudeln (= jmdn. verleumden)
etw., jmdn. in den Kot ziehen, treten (= etw., jmdn. verunglimpfen, schlechtmachen)
2.
Ausscheidungsprodukt des Darms, Exkrement
Beispiel:
ausgeschiedener Kot
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Kot · Kotflügel
Kot m. ‘Darmausscheidung, Schmutz’. Ahd. quāt (10./11. Jh.), mhd. quāt, kāt, mnd. quāt, mnl. qwaet, afries. quād gewinnt in der md. Lautung mhd. quōt, kōt (11./12. Jh.), frühnhd. Kot durch Luther literatursprachliche Geltung, obschon obd. Kat bis ins 17. Jh. anzutreffen ist. Im Germ. sind verwandt die Adjektive mhd. mnd. quāt, mnl. quaet, nl. kwaad, mengl. cwēd ‘böse, schlecht’; außergerm. vergleichen sich poln. (älter) żadny, żadliwy ‘häßlich, garstig’. Alle diese Formen gehen auf ie. *gu̯ēdh- zurück, während aslaw. gadъ ‘Kriechtier, Gewürm’ (eigentlich ‘ekelhaftes Tier’), russ. gad (гад) ‘Reptil, ekelhafter Mensch’ ablautendem ie. *gu̯ōdh- folgen. In beiden Fällen handelt es sich um eine ursprünglich als langdiphthongisch anzusetzende Dentalerweiterung einer Wurzel ie. *gu̯ōu-, *gu̯ū- ‘Mist, Exkremente, Kot, Ekelhaftes’, die in aind. gūthaḥ ‘Kot, Exkrement’, aslaw. ogavịje ‘Belästigung, Beschwernis’, russ.-kslaw. govьno, russ. govnó (говно) ‘Mist, Dreck, Scheiße, Kot’ vorliegt. Die Bedeutung ‘Straßenschmutz’ ist in Kotflügel m. (19. Jh.) enthalten.

Thesaurus

Synonymgruppe
Ausscheidung · Kot · Stuhl  ●  Fäkalien  Plural · Losung  Jägersprache · Exkrement  fachspr. · Fäzes  fachspr. · Haufen  ugs. · Kacke  derb · Scheiße  derb · Wurst  ugs.
Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Kot‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Kot‹.

Verwendungsbeispiele für ›Kot‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Zwischen Tieren verbreitet sich das Virus hauptsächlich über den infektiösen Kot. [Die Zeit, 24.10.2005, Nr. 43]
Die eingedickten, unverdaulichen Reste, durchsetzt von zahllosen Bakterien, bilden den Kot. [Frisch, Karl von: Du und das Leben, Berlin: Verlag d. Druckhauses Tempelhof 1947 [1947], S. 73]
Sie liegen, die Gesichter im Kot, und rühren sich nicht mehr. [Mann, Thomas: Der Zauberberg, Gütersloh: Bertelsmann 1998 [1924], S. 837]
Emil Pelz war gerade dabei, die bleiche Gestalt mit einer großen Blechschüssel vom Kot zu reinigen. [Konsalik, Heinz G.: Der Arzt von Stalingrad, Hamburg: Dt. Hausbücherei 1960 [1956], S. 383]
Die Trümmer der zerstörten Holzkanzel waren weiß gefleckt vom Kot der Vögel. [Röhrig, Tilman: In dreihundert Jahren vielleicht, Würzburg: Arena 1984 [1983], S. 376]
Zitationshilfe
„Kot“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Kot>.

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