besonders historisch, oft D-Mittelwest , D-Mittelost , umgangssprachlich Synonym zu Tante-Emma-Laden, Unterbegriff von Gemischtwarenladen (1)
Beispiele:
Auf den Dörfern im Landkreis Darmstadt‑Dieburg
krankt der Einzelhandel. In 18 Stadt‑ und Ortsteilen des östlichen
Landkreises beurteilen die Bürgermeister die Struktur als »lückenhaft bis
gefährdet«[…]. Ursache
ist, dass in den ländlichen Gebieten immer mehr Bäckerläden, Metzgereien und
Kramläden schließen, so dass vor allem ältere
Menschen Probleme haben, die Dinge des täglichen Lebens
einzukaufen. [Frankfurter Rundschau, 21.11.2001]
Noch ist ist es nur die Idee weniger engagierter Ehrenamtler.
[…] Ziel ist die Schaffung eines
kleinen Ladens, der weitaus mehr sein soll als eine Neuauflage von »Tante
Emmas« längst ausgestorbenem »Kramladen«. Es soll
also nicht allein ein Geschäft werden, wo alltägliche Lebensmittel wie Brot
und Fleisch über den Tresen gereicht werden. Geplant ist vielmehr ein
»Dienstleistungszentrum«, das wichtige Funktionen eines
[sic!] Kontaktbörse für das Dorf
übernimmt. [Aachener Zeitung, 06.07.2021]
Mit Feinkost‑Verkauf, Verkostungen, kleinen Mittagsgerichten und
vielen frisch zubereiteten Delikatessen sorgt Thomas
W[…] für Vielfalt in seinem
Kramladen in der Mozartstraße. [Leipziger Volkszeitung, 15.08.2009]
Eine Anlaufstelle für Kunden war das Stadthaus am Markt, wo im 15.
Jahrhundert ein Kaufhaus mit Fleisch‑, Schuh‑ und Lederbänken sowie
Kramläden und einem Schankkeller entstand. [Thüringer Allgemeine, 08.12.2007]
Als ich nach sechs Wochen mit einem Auftragsbestand von
neunhundertdreißig Mark und einer Liste, in der kein Landschuster und kein
Kramladen jener unwirtlichen Gegend fehlte,
zurückkam, da wußte ich, obwohl der Fabrikant mich beschimpfte und von nun
an nichts mehr mit mir zu tun haben wollte, da wußte ich, daß ich mich zeit
meines Lebens als Vertreter würde ernähren können, wenn ich auch zu diesem
Beruf fast wie zu einer Sünde verführt worden war. [Walser, Martin: Halbzeit, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1997 [1960], S. 26]
Wilder Wein schwang sich aus bloßliegenden Wurzeln um die Haustür
und streckte einen gebogenen, an die Mauer geschmiegten Arm gegen das
ebenerdige Fenster zur Rechten hin, das Schaufenster eines kleinen
Kramladens. [Mann, Thomas: Der Zauberberg. Gütersloh: Bertelsmann 1998 [1924], S. 488]