Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Kranz, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Kranzes · Nominativ Plural: Kränze
Aussprache 
Mehrwortausdrücke  jmdm. auf den Kranz gehen
eWDG

Bedeutungen

1.
aus Blumen, Laub, Grün gewundener (großer) Ring
Beispiele:
einen Kranz winden, binden, flechten
ein Kranz, Kränzchen aus Rosen, Tannengrün
ein Kranz mit Schleife
zur Trauerfeier einen Kranz spenden
ein mit Kränzen bedecktes Grab
einen Kranz am Ehrenmal niederlegen
verwelkte Kränze
Brautkranz
Beispiel:
die Braut in Kranz und Schleier
Siegerkranz
Beispiel:
dem Sieger wurde ein Kranz überreicht, umgehängt
2.
übertragen Dinge, die einem Kranz äußerlich ähnlich sind
a)
um den Kopf gelegte Zöpfe
Beispiele:
sie trägt einen Kranz
ich wußte, daß sie freitags ihre Haare in Zöpfen … und mittwochs in einem Kranz trug [ H. W. RichterSpuren108]
b)
kranzförmiger Kuchen, Kranzkuchen
Beispiele:
einen Kranz backen
ein Stück Kranz
c)
Technik äußere wulstartige Verdickung von Rädern, Drehscheiben
Beispiel:
der Kranz ist durch Speichen mit der Nabe verbunden
d)
gehoben Kreis, Gruppe
siehe auch Kränzchen
Beispiele:
ein Kranz von Bergen umgibt den See
ein Kranz von Sagen rankt sich um diese Burg
ein Kranz junger Mädchen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Kranz · Kaffeekränzchen · Liederkranz · kränzen
Kranz m. ‘reifenförmiges Ziergeflecht, ringförmiges Gebilde’, ahd. kranz ‘schmückende Kopfbinde, Krone’ (11. Jh.), mhd. kranz; aus dem Hd. stammt mnd. nl. krans, aus dem Mnd. anord. kranz, norw. schwed. dän. krans. Herkunft ungewiß. Vergleichbar sind vielleicht air. grinne (aus *grendni̯o-) ‘(Reisig)bündel’, lit. grandìs ‘Ring, Kettenglied, Armband’, apreuß. grandis ‘Grindelring am Pflug’, möglicherweise auch aind. grathnā́ti ‘windet, knüpft’, granthaḥ, granthíḥ ‘Knoten’, so daß von ie. *grend-, daneben (für das Aind.) von ie. *grenth-, nasalierten Dentalerweiterungen der Wurzel ie. *ger- ‘drehen, winden’ (s. krumm), ausgegangen werden kann. – Kaffeekränzchen n. ‘Kreis von Damen, deren jede reihum eine Kaffeegesellschaft abhält’ (Anfang 18. Jh.); zuvor krentzgen ‘geheime politische Gesellschaft’ (15. Jh.), Kränzchen ‘reihumgehende Gesellschaft’ (Ende 17. Jh.; vgl. Schmauskränzchen, 16. Jh.). Wohl hervorgegangen aus dem Brauch, den krönenden Siegerkranz bei Wettbewerben, Musik-, Schützenfesten dem Nachfolger zu übergeben mit der Verpflichtung, das nächste Fest zu gestalten (vgl. von ort zu ort einen kranz halten, um 1600). Liederkranz m. ‘Sammlung von (Volks)liedern’, auch ‘Gesangsverein’ (19. Jh.). kränzen Vb. ‘mit einem Kranz versehen’, ahd. krenzen ‘bekränzen’ (11. Jh.), mhd. krenzen ‘den Falken in einem Kreis herumtreiben’(?), frühnhd. krentzen ‘bekränzen’; häufiger seit dem 18. Jh.

Typische Verbindungen zu ›Kranz‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Kranz‹.

Verwendungsbeispiele für ›Kranz‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Beim Fahren zieht sich der Kranz von selbst richtig fest. [Van der Plas, Rob: Das Fahrrad, Ravensburg: Maier 1989, S. 185]
Aber die trug sie um den Kopf gewickelt wie einen Kranz. [Jentzsch, Kerstin: Ankunft der Pandora, München: Heyne 1997 [1996], S. 405]
Charakteristisch griechisch ist die reichliche Verwendung von Kränzen aller Art. [Gigon, Olof: Das hellenische Erbe. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1962], S. 8059]
Es ziemt sich, auf das Grab dieses großen Schriftstellers einen Kranz zu legen. [Tucholsky, Kurt: Maximilian Harden. In: ders., Kurt Tucholsky, Werke – Briefe – Materialien, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1927], S. 20519]
Allein den privaten Aufzeichnungen vertraut Theo Kranz seine Wut an. [Die Zeit, 28.10.2013, Nr. 43]
Zitationshilfe
„Kranz“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Kranz>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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