Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Kriegsausbruch, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Kriegsausbruch(e)s · Nominativ Plural: Kriegsausbrüche · wird selten im Plural verwendet
Aussprache  [ˈkʀiːksʔaʊ̯sbʀʊχ]
Worttrennung Kriegs-aus-bruch
Wortzerlegung Krieg Ausbruch
eWDG und ZDL

Bedeutung

Zeitpunkt, zu dem ein größerer bewaffneter Konflikt beginnt
Synonym zu Kriegsbeginn
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: der baldige, bevorstehende Kriegsausbruch
als Akkusativobjekt: den Kriegsausbruch erleben
als Genitivattribut: der Jahrestag, das Jahr des Kriegsausbruchs
in Präpositionalgruppe/-objekt: die Tage, Wochen vor, nach dem Kriegsausbruch
Beispiele:
bei Kriegsausbruch kam er sofort an die FrontWDG
Das mehrheitlich muslimische Bihac war von serbischen Truppen eingekesselt und wurde von den Vereinten Nationen zur UN‑Schutzzone erklärt. Vor Kriegsausbruch lebten dort 70.000 Menschen. [Welt am Sonntag, 10.11.2019, Nr. 45]
Kurz vor den Gedenkfeiern zum 80. Jahrestag des Kriegsausbruches 1939 legt Warschau im Streit über Reparationen nach [Überschrift] [Die Welt, 20.08.2019]
Serbisches Militär besetzte im Frühling 1992 den Gipfel, dabei wurde der Bahnmitarbeiter Ramo Biber erschossen – einen Monat vor Kriegsausbruch. [Süddeutsche Zeitung, 03.05.2018]
Wir erinnern uns, daß Marineminister Churchill am 3. November in seiner berühmten Buildhallrede sagte: »Unsere Flotte ist hundert Tage nach Kriegsausbruch stärker als zu Beginn, trotz dem Verlust minder bedeutender Fahrzeuge«. [o. A.: Der große Krieg – Eine Chronik von Tag zu Tag, (1914) Nr. 10, S. 966]
»School Shootings«, Naturkatastrophen, Amokläufe, Terroranschläge und Kriegsausbrüche finden selbst in den USA nur jeden zweiten Tag statt; dazwischen muss das Programm mit Boulevardware gefüllt werden. [Süddeutsche Zeitung, 13.12.2013] ungewöhnl. Pl.
metonymisch größerer bewaffneter Konflikt (in seiner Anfangsphase)
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: der drohende, erneute Kriegsausbruch
als Akkusativobjekt: den Kriegsausbruch verhindern
als Genitivattribut: die Gefahr, Möglichkeit, das Risiko eines Kriegsausbruchs
in Präpositionalgruppe/-objekt: die Verantwortung für den Kriegsausbruch; vom Kriegsausbruch überrascht werden
Beispiele:
In früheren Jahrhunderten mussten die Menschen in Kriegszeiten alles fürchten, aber nicht den Einfluss von Rüstungsunternehmen auf den Kriegsausbruch. [Süddeutsche Zeitung, 07.09.2018]
In der deutschen Öffentlichkeit fragt man sich, warum die Ukraine in der aktuellen Krise das Kriegsrecht ausruft. Bei der Annexion der Krim und dem Kriegsausbruch im Donbass war das ja nicht der Fall. [Die Welt, 01.12.2018]
Clark selber scherzt gern, in Deutschland verteufele man ihn als Rechten, der die Schuld des Kaiserreichs am Kriegsausbruch kleinschreibe […]. [Süddeutsche Zeitung, 13.03.2018]
Angesichts der massiven deutschen Aufrüstung hatte sich Großbritannien früh auf den Kriegsausbruch vorbereitet und im Zivilschutz zum Beispiel mit Minibunkern für den Vorgarten, mit Wellblechhütten zum Selberbauen, gegen drohende deutsche Luftangriffe gewappnet. [Der Spiegel, 19.12.2017 (online)]
So wirkten Dreibund und Dreiverband für den Frieden, indem sie das Wagnis vervielfältigten, das ein Kriegsausbruch zwischen zwei Mitgliedern ihres Systems für alle Teilnehmer bedeutet hätte. [Kölnische Zeitung (1. Morgenblatt), 01.01.1914]

letzte Änderung:

Zum Originalartikel des WDG gelangen Sie hier.

Thesaurus

Synonymgruppe
Kriegsausbruch · Kriegsbeginn
Oberbegriffe
  • geschichtliches Ereignis

Typische Verbindungen zu ›Kriegsausbruch‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Kriegsausbruch‹.

Zitationshilfe
„Kriegsausbruch“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Kriegsausbruch>.

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