Krokodil
n.
Der Name der Panzerechsen
ist eine Entlehnung von gleichbed.
lat.
crocodīlus.
Dieses stammt seinerseits aus
griech.
krokódīlos
(
κροκόδιλος)
‘Eidechse’,
wird dann auf das Krokodil des Nils
und den Alligator Indiens übertragen;
wohl eine volkstümliche Bildung aus
griech.
krókē
(
κρόκη)
‘Kies’
und
drī́los
(
δρῖλος)
‘Wurm’
mit Dissimilation des zweiten
r.
Daneben stehen
(mit Metathese)
lat.
corcodīlus
und
vlat.
c(r)ocodril(l)us,
das zu
mhd.
kokodrille,
kokadrille
führt.
Im 16. Jh. setzt sich im
Dt.
unter Anlehnung an die
bei klassischen Autoren übliche griech.-lat. Form
Krokodil
durch.
Krokodilstränen
Plur.
‘falsche Tränen, geheuchelte Mitleidsbekundung’.
Die Fabel,
daß das Krokodil die von ihm gefressenen Menschen beweine,
läßt sich bis etwa 400 zurückverfolgen.
Aus der späteren Umdeutung,
das Krokodil weine, um seine Opfer anzulocken,
stammt im Humanistenlatein
Crocodili lachryme
(1500 Erasmus,
als Sprichwort bezeichnet),
danach im
Dt.
Crocodilen Trähern
(16. Jh.).