Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Krug, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Krug(e)s · Nominativ Plural: Krüge
Aussprache  [kʀuːk]
Wortbildung  mit ›Krug‹ als Erstglied: Krugvase · Krügel · Krüglein
 ·  mit ›Krug‹ als Letztglied: Apostelkrug · Aschenkrug · Bierkrug · Deckelkrug · Fayencekrug · Glaskrug · Henkelkrug · Maßkrug · Milchkrug · Porzellankrug · Steinkrug · Teekrug · Thermoskrug · Tonkrug · Waschkrug · Wasserkrug · Weinkrug · Zinnkrug · Ölkrug
Herkunft aus kruogahd unsicherer Herkunft
eWDG und ZDL

Bedeutung

zylindrisches oder bauchiges Gefäß mit einem Henkel, das zum Transport, zu kürzerer Aufbewahrung oder zum Ausschank von etw. dient;
massiges Trinkgefäß mit einem Henkel und meist einem Deckel, besonders für BierZDL
Kollokationen: ZDL
mit Adjektivattribut: ein irdener, tönerner, gläserner, silberner, bauchiger, bemalter Krug
hat Präpositionalgruppe/-objekt: ein Krug mit Wein, Wasser; ein Krug aus Ton, Glas; ein Krug auf dem Tisch
als Akkusativobjekt: den Krug füllen, auffüllen, bringen, tragen, heben, leeren
in Koordination: Krüge und Kannen, Vasen, Schalen, Becher, Teller, Töpfe, Tassen
in Präpositionalgruppe/-objekt: ein Stillleben mit Krug; Bier, Wein, Wasser im Krug
Beispiele:
die Milch, das Wasser, der Wein im Krug
Bier im Krug holen
einen Krug (voll) Bier holen
die Blumen in den Krug stellen
sprichwörtlichder Krug geht so lange zu Wasser, bis er bricht (= Geduld erschöpft sich eines Tages)
Bestellungen kommen von Kunden in Belgien, Frankreich, sogar aus Amerika, die ihre Leidenschaft für Handgemachtes entdeckt haben und auf Instagram über seine außergewöhnlichen Krüge, Vasen oder Teller gestolpert sind. [Süddeutsche Zeitung, 19.06.2021]ZDL
Ich liebe das Oktoberfest, das erste Mal war ich vor dreißig Jahren dort und habe nur gestaunt. Das Bier in den hohen Krügen, die gigantischen Zelte, unglaublich. [Süddeutsche Zeitung, 01.02.2020]ZDL
In guten Krügen, die an das historische Alter von Lauterhofen erinnern, wurde dann das frische Bockbier ausgeschenkt, und es floss in beachtlicher Menge. [Mittelbayerische, 11.04.2019]ZDL
Auf so einen Bierdeckel passt eine ganze Menge: Wein, Bier, Saft, in Flaschen, Gläsern, Krügen. [Die Welt, 02.09.2017]ZDL
Der zerbrochene Krug [Buchtitel] [ KleistZerbrochener Krug]

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Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Krug1 m. ‘kannenartiges Gefäß’, ahd. kruog (9. Jh.), mhd. kruoc, (md.) krug, mnl. croech, aengl. crōg. Die Herleitung des westgerm. Wortes bereitet Schwierigkeiten. Da Gefäße vielfach aus Flechtwerk bestanden, ist Anschluß an eine Gutturalerweiterung der Wurzel ie. *ger- ‘drehen, winden’ (s. krumm) möglich. S. auch wahrscheinlich verwandtes Kruke. Erwogen wird jedoch auch eine Lehnbeziehung zu griech. krōssós (κρωσσός) ‘(Misch)krug, Salbgefäß’, das wohl mediterranen Ursprungs ist.

Typische Verbindungen zu ›Krug‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Krug‹.

Becher Feuerstelle Gefäß Kanne Krug Schale Schmiede Schüssel Tasse Teller Topf Unterförster Vase Windmühle bauchig bemalt gefüllt irden kugelförmig schimmernd tönern unbemalt zerbrechene zerbrochen zerbrochne zerbrochnem zerbrochnen zerbrochner zweihenklig zylindrisch
Zitationshilfe
„Krug“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Krug#1>.

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Krug, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Krug(e)s · Nominativ Plural: Krüge · wird meist im Singular verwendet
Aussprache  [kʀuːk]
Wortbildung  mit ›Krug‹ als Letztglied: Dorfkrug · Heidekrug · Nobiskrug · Stadtkrug · Waldkrug
Herkunft aus krōchmnd unsicherer Herkunft
eWDG und ZDL

Bedeutung

landschaftlich Schenke, Gasthof
Beispiele:
im Krug saßen die Bauern zusammen
am Sonntag ist Tanz im Krug
Bei Henkes im Krug arbeiten elf feste Mitarbeiter und knapp 25 Aushilfen, im Hotel sind es sechs feste Stellen. [Neue Westfälische, 27.03.2020]ZDL
Wir als Verein gehen ganz bewusst in die Krüge. [Kieler Nachrichten, 24.01.2020]ZDL
Im Service habe man im Krug stets mit festen Kräften statt Aushilfen gearbeitet. [Fränkischer Tag, 16.05.2019]ZDL
Mit Zitaten hatte es der Präsident an diesem Abend. So meinte er bei seiner Begrüßung: »Gehst du in den Krug, dann wirst du klug; gehst du drumherum, dann bleibst du dumm«. [Thüringer Allgemeine, 12.04.2012]ZDL
Vergeblich hatte er dann im Krug der Ortschaft angeklopft und um Obdach gebeten […] [ G. Hauptm.Quint1,31]

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Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Krug2 m. ‘Schenke, Wirtshaus’ gelangt im 16. Jh. aus dem Nd. ins Hd. Die Herkunft von mnd. krōch, krůch ‘Wirtshaus, Schenke’ (woraus nl. kroeg, schwed. krog) ist ungewiß. Vielleicht stellt es sich zu der unter Kragen, das ursprünglich ‘Hals, Kehle’ bedeutet (s. d.), genannten gh-Erweiterung der Wurzel ie. *gu̯er(ə)- ‘verschlingen, Schlund’. Ein vergleichbares Bedeutungsverhältnis liegt vor zwischen lat. gurges ‘Strudel, Wirbel, Schlund’, spätlat. auch ‘Gurgel’, und lat. gurgustium ‘ärmliche Wohnung, Hütte, Kneipe’ (im Sinne von ‘Schlund, dunkles Loch’ zu gurges gebildet).
Zitationshilfe
„Krug“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Krug#2>.

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selten häufig

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Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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