Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Kuss, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Kusses · Nominativ Plural: Küsse
Aussprache  [kʊs]
Ungültige Schreibung Kuß
Rechtschreibregel § 2
Wortbildung  mit ›Kuss‹ als Erstglied: Kussfreiheit · Kusshand · Kussmund · Küsschen · kussecht · kussfest · kusslich · küsslich
 ·  mit ›Kuss‹ als Letztglied: Abschiedskuss · Begrüßungskuss · Bruderkuss · Freundschaftskuss · Friedenskuss · Fußkuss · Gutenachtkuss · Handkuss · Judaskuss · Musenkuss · Nasenkuss · Negerkuss · Pferdekuss · Schaumkuss · Schokokuss · Schwedenkuss · Verlobungskuss · Versöhnungskuss · Zungenkuss

Bedeutungsübersicht+

  1. einmaliges Küssen
    1. [bildlich] ...
    2. [übertragen] ...
eWDG

Bedeutung

einmaliges Küssen
Beispiele:
ein scheuer, heimlicher, ängstlicher, zarter, süßer, inniger, herzlicher, langer, heißer, leidenschaftlicher, feuriger, rascher, flüchtiger, heuchlerischer Kuss
der erste Kuss
ein Kuss der Liebe, Versöhnung
jmdm. einen Kuss (auf den Mund, die Wange) geben
jmdm. einen Kuss aufdrücken
gehobenjmdm. einen Kuss auf die Stirn drücken
gehobeneinen Kuss empfangen
er raubte, stahl dem Mädchen einen Kuss
die Mutter bedeckte das Kind mit Küssen
Küsse (mit jmdm.) tauschen, wechseln
jmdn. mit einem Kuss wecken
sich mit einem Kuss von jmdm. verabschieden
sich zum Kuss über jmds. Hand beugen
jmdm. die Hand zum Kuss darbieten
mit Gruß und Kuss (= Briefschluss)
mit tausend Küssen (= Briefschluss)
bildlich
Beispiele:
Seid umschlungen, Millionen! / Diesen Kuß der ganzen Welt! [ SchillerAn die Freude]
unter dem tödlichen Kusse der Schönheit [ Th. MannTristan9,167]
übertragen
Beispiel:
kalter Kuss (= abgepacktes, mit Schokolade überzogenes Speiseeis)
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

küssen · Kuß · Handkuß · Kußhand
küssen Vb. ‘mit den Lippen berühren (als Zeichen der Liebe und Achtung)’, ahd. kussen (9. Jh.), mhd. mnd. küssen, asächs. kussian, mnl. cussen, nl. kussen, aengl. cyssan, engl. to kiss, anord. schwed. kyssa und (mit wohl kindersprachlicher Reduplikation des Anlauts) got. kukjan ‘küssen’ sind ebenso wie hethit. kuu̯aš-, griech. kyné͞in (κυνεῖν, Aorist κύσ(σ)αι) ‘küssen’ lautnachahmende (sich daher der Lautverschiebung entziehende) Bildungen, für die sich eine Schallwurzel ie. *ku(s)- ‘küssen’ ansetzen läßt, vgl. auch aind. cúmbati ‘küßt’. – Altes, aus dem Verb rückgebildetes Verbalabstraktum ist Kuß m. ahd. kus (9. Jh.), mhd. kus, kos, asächs. koss, kuss, mnd. kus, mnl. cus, cusse, nl. kus, aengl. coss, engl. kiss, anord. koss, schwed. kyss; vgl. Wissmann Älteste Postverbalia (1938) 25 ff. Handkuß m. (17. Jh.). Kußhand f. ‘auf die eigenen Fingerspitzen gegebener, dem Partner mit einer Handbewegung scheinbar zugeworfener Kuß’ (18. Jh.).

Thesaurus

Synonymgruppe
Kuss  ●  Knutscher  ugs. · Schmatz  ugs. · Schmatzer  ugs.
Unterbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Kuss‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bieten die DWDS-Wortprofile zu ›Kuss‹ und ›Kuß‹.

erster

Verwendungsbeispiele für ›Kuss‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Er bettelte, dicht an ihr Ohr geneigt, um einen Kuss. [Janitschek, Maria: Die neue Eva. In: Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1902], S. 10400]
Der erste Kuss kommt immer zu früh und nie zu spät. [Altenberg, Peter: Pròdromos. In: Deutsche Literatur von Lessing bis Kafka, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1906], S. 810]
Sie erinnerte sich an seine Augen und an ein paar Küsse. [Baum, Vicky: Menschen im Hotel, München: Droemersche Verlagsanstalt 1956 [1929], S. 124]
Iwan stürzte seiner Mutter zu Füßen und bedeckte ihre Hände mit Küssen. [Meysenbug, Malwida von: Zu spät. In: Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1907], S. 3424]
Diese Nacht kroch er nicht wie sonst, noch von ihren Küssen durchglüht und enttäuscht, in ein leeres und kaltes Bett. [Noll, Dieter: Die Abenteuer des Werner Holt, Berlin: Aufbau-Verl. 1984 [1963], S. 608]
Zitationshilfe
„Kuss“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Kuss>.

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