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Kulturbetrieb, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Kulturbetrieb(e)s · Nominativ Plural: Kulturbetriebe
Aussprache [kʊlˈtuːɐ̯bəˌtʀiːp]
Worttrennung Kul-tur-be-trieb
Wortzerlegung Kultur Betrieb
ZDL-Vollartikel

Bedeutungen

1.
öffentliche oder private Einrichtung mit kulturellem (besonders künstlerischem) Angebot
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein etablierter, subventionierter Kulturbetrieb
Beispiele:
Stadt und Freistaat investieren Millionensummen in ihre Kulturbetriebe, denn nur mit den Einnahmen durch den Kartenverkauf könnten Museen, Theater und Orchester nicht überleben. [Süddeutsche Zeitung, 04.01.2014]
Die Pandemie habe Geschäftsmodelle von Friseuren, Reisebüros, Hotels und Kulturbetrieben kollabieren lassen. [Aachener Zeitung, 30.08.2021]
Seit 2004 führ ein privater Verein an der Zürcher Spiegelgasse 1 eine Art Gedenkstätte für Dada: Dessen Wiege, das Cabaret Voltaire, wird als Kulturbetrieb mit Shop und Café geführt. [Neue Zürcher Zeitung, 24.09.2017]
Von zehn auf 13 Prozent erhöht wurde die Umsatzsteuer auf Eintrittskarten für Kulturbetriebe wie Theater, Kino und Museen, sofern sie nicht von gemeinnützigen Vereinigungen durchgeführt werden. [Der Standard, 06.01.2016]
Ein MBA (= Studienabschluss »Master of Business Administration«) für Kulturschaffende macht Sinn, da Kulturbetriebe überwiegend wirtschaftlich denken müssen. Managementwissen ist hier unabdingbar. [Süddeutsche Zeitung, 13.05.2015]
Die privaten [Konzert-]Veranstalter sähen sich einem »existenzbedrohenden Wettkampf mit den staatlich subventionierten Kulturbetrieben« ausgesetzt, heißt es in einer Mitteilung des Verbandes [Deutscher Konzertdirektionen]. [Die Welt, 03.11.2000]
2.
Gesamtheit der Personen, Institutionen und Organisationen an einem Ort oder in einem Land, die ein kulturelles Angebot bieten oder sich mit Kultur befassen; die kulturellen Aktivitäten und Angebote in einem Bereich oder an einem Ort, in einem Land
Grammatik: meist im Singular
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: der etablierte, subventionierte Kulturbetrieb
als Genitivattribut: Institutionen, ein Segment des Kulturbetriebs; die Stars des Kulturbetriebs
Beispiele:
[…] neben dem offiziellen Kulturbetrieb gibt es den unabhängigen, in dem Kunst‑ und Kulturschaffende abseits der staatlichen Reglementierungen arbeiten. [Die Zeit, 19.11.2013]
Der Kulturbetrieb erzeugt bei den Schriftstellern, die ihn in Gang halten, den Zwang, immer Neues zu liefern, auch wenn die Verhältnisse ziemlich beim Alten geblieben sind. [Kursbuch, 1971, Bd. 24]
Nach Protesten zahlreicher Künstler lockert Kuba ein neues Gesetz, das eine strengere Kontrolle des Kulturbetriebs vorsieht. [Süddeutsche Zeitung, 07.12.2018]
Die Galerie ist – mit zugehörigem Buchverlag und Museum – eine feste Adresse im Kulturbetrieb Zürichs […] [Neue Zürcher Zeitung, 14.04.2010]
Kunst für alle zu günstigen Preisen, so lautet die Parole, mit der Avignon seit einem Jahrzehnt den lokalen Kulturbetrieb aufmischt. Früher tauchte er mit seinen Bildern in Bars auf und schlug sie am Tresen los. [Die Welt, 26.06.2001]

letzte Änderung:

Typische Verbindungen zu ›Kulturbetrieb‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Kulturbetrieb‹.

Größe Institution Mechanismus Peripherie Rand Teil alternativ ausgerichtet berliner bürgerlich deutsch etabliert frankfurter gefördert gesamt hanauer herrschend hiesig münchner offiziell pariser ruhen studentisch städtisch subventioniert westdeutsch wiener zeitgenössisch zürcher österreichisch
Zitationshilfe
„Kulturbetrieb“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Kulturbetrieb>.

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