salopp, abwertend Gesamtheit der Kumpane, Gesellschaft
Kumpanei, die
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Kumpan · Kumpel · Kumpanei
Kumpan
m.
‘Gefährte, Kamerad’,
auch in Zusammensetzungen wie
Trink-,
Saufkumpan,
wodurch
Kumpan
wahrscheinlich einen pejorativen Sinn
(in Richtung auf
‘Mittäter, Spießgeselle’)
erhält.
Mhd.
kompān,
kumpān
‘Geselle, Genosse, Beisitzer einer städtischen Behörde’
geht zurück auf
spätlat.
compānio
‘Brot-, Speise-, Tischgenosse, Kamerad’
(s.
Kompagnon).
Durch Vermittlung von
afrz.
compain
findet der Ausdruck Eingang in die klassische mhd. Dichtung,
wird aber gegen Ende des 16. Jhs. selten.
Am Ende des 18. Jhs. wird er in der Annahme,
es handele sich um ein verschollenes dt. Wort,
von den Sprachreinigern bewußt und mit offensichtlichem Erfolg wiederbelebt.
Kumpel
m.
‘Kamerad, Vertrauter, (Arbeits)kollege’,
in Anlehnung an
Kumpe
‘Innungsmitglied, Bergknappe, Geselle’
(16. Jh.),
eine eingedeutschte Form von
Kumpan,
im 19. Jh. entstanden
und wohl als Deminutivum aufzufassen;
zunächst nur unter Bergleuten üblich,
hat es in neuester Zeit
seinen Verwendungsbereich stark erweitert
und als gehoben empfundenes
Geselle,
Kamerad,
Kollege
in der Umgangssprache verdrängt.
Kumpanei
f.
‘(fröhliche) Gesellschaft, Gemeinschaft’,
auch
‘Komplizenschaft’,
mhd.
kompānīe,
kumpānīe
‘Gesellschaft, Genossenschaft’
(s.
Kompanie).
Thesaurus
Politik,
Ökonomie
Synonymgruppe
Filz
·
Günstlingswirtschaft
·
Klüngelei(en)
·
Kumpanei
·
Kungelei
·
Mauschelei(en)
·
Vetternwirtschaft
●
Sumpf
fig.
·
Vetterleswirtschaft
schwäbisch
·
Vetterliwirtschaft
schweiz.
·
Freunderlwirtschaft
ugs., österr.
·
Gekungel
ugs.
·
Klüngel
ugs., kölsch
·
Nepotismus
fachspr.
·
Speziwirtschaft
ugs.
·
Spezlwirtschaft
ugs., bayr.
Oberbegriffe |
Assoziationen |
|
Synonymgruppe
Komplizenschaft
·
Kumpanei
Assoziationen |
|
Synonymgruppe
Anbiederungsversuch(e)
·
Kumpanei
·
freundschaftliches Getue
·
plumpe Vertraulichkeit(en)
Synonymgruppe
(kollegiale) Kumpanei
·
falsch verstandene Kollegialität
●
Kameraderie
abwertend
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Kumpanei‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Kumpanei‹.
Verwendungsbeispiele für ›Kumpanei‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Gibt es also doch so etwas wie eine stillschweigende Kumpanei – zu Lasten der Öffentlichkeit?
[Die Zeit, 11.07.1997, Nr. 29]
Aber auch von diesem Fall abgesehen ist es mit der angeblichen „Kumpanei“ wirklich nicht so weit her.
[Die Zeit, 09.08.1968, Nr. 32]
Für ihn sei es nicht nachvollziehbar, von Kumpanei zu sprechen.
[Süddeutsche Zeitung, 30.05.1998]
Auch wenn der heutige Fall anders liegt, scheint diese Tradition der Kumpanei ungebrochen.
[Süddeutsche Zeitung, 15.04.1995]
Andererseits gibt es aber auch weniger Kumpanei zwischen Journalisten und Politikern.
[Die Zeit, 08.07.2002, Nr. 27]
Zitationshilfe
„Kumpanei“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Kumpanei>.
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