Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Kumpel, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Kumpels · Nominativ Plural: Kumpel
Nebenform umgangssprachlich Kumpel · Substantiv · Nominativ Plural: Kumpels
Aussprache 
Worttrennung Kum-pel
Wortbildung  mit ›Kumpel‹ als Erstglied: kumpelhaft  ·  mit ›Kumpel‹ als Letztglied: Knastkumpel · Ruhrkumpel · Schulkumpel

Bedeutungsübersicht+

  1. 1. Bergmann
  2. 2. [salopp] Kamerad, Arbeitskamerad, Kollege
eWDG

Bedeutungen

1.
Bergmann
Beispiele:
die Kumpel der französischen Kohlengruben sind in den Streik getreten
die Kumpel fahren ein
2.
salopp Kamerad, Arbeitskamerad, Kollege
Beispiele:
er, das ist ein alter Kumpel von mir
hast du bitte eine Zigarette für mich, Kumpel?
Die Kumpels hatten mich nicht verpfiffen [ MundstockMann66]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Kumpan · Kumpel · Kumpanei
Kumpan m. ‘Gefährte, Kamerad’, auch in Zusammensetzungen wie Trink-, Saufkumpan, wodurch Kumpan wahrscheinlich einen pejorativen Sinn (in Richtung auf ‘Mittäter, Spießgeselle’) erhält. Mhd. kompān, kumpān ‘Geselle, Genosse, Beisitzer einer städtischen Behörde’ geht zurück auf spätlat. compānio ‘Brot-, Speise-, Tischgenosse, Kamerad’ (s. Kompagnon). Durch Vermittlung von afrz. compain findet der Ausdruck Eingang in die klassische mhd. Dichtung, wird aber gegen Ende des 16. Jhs. selten. Am Ende des 18. Jhs. wird er in der Annahme, es handele sich um ein verschollenes dt. Wort, von den Sprachreinigern bewußt und mit offensichtlichem Erfolg wiederbelebt. – Kumpel m. ‘Kamerad, Vertrauter, (Arbeits)kollege’, in Anlehnung an Kumpe ‘Innungsmitglied, Bergknappe, Geselle’ (16. Jh.), eine eingedeutschte Form von Kumpan, im 19. Jh. entstanden und wohl als Deminutivum aufzufassen; zunächst nur unter Bergleuten üblich, hat es in neuester Zeit seinen Verwendungsbereich stark erweitert und als gehoben empfundenes Geselle, Kamerad, Kollege in der Umgangssprache verdrängt. Kumpanei f. ‘(fröhliche) Gesellschaft, Gemeinschaft’, auch ‘Komplizenschaft’, mhd. kompānīe, kumpānīe ‘Gesellschaft, Genossenschaft’ (s. Kompanie).

Thesaurus

Synonymgruppe
Bergarbeiter · Bergmann · Grubenarbeiter  ●  Kumpel  ugs.
Oberbegriffe
Unterbegriffe
  • (gelernter) Bergarbeiter  ●  Hauer historisch · Berg- und Maschinenmann fachspr.
  • Berg- und Maschinenmann (dualer Ausbildungsberuf)  ●  Bergmaschinenmann ugs. · Bumser derb
  • Steiger  ●  Verantwortliche Person (ab 1980) Amtsdeutsch
Assoziationen
Synonymgruppe
Freund · Gefährte · Genosse · Getreuer · Kamerad · Kumpan · Vertrauter  ●  Gevatter  veraltet, scherzhaft · Buddy  ugs., engl. · Intimus  geh. · Kollege  ugs. · Kumpel  ugs. · Spezi  ugs., österr., bayr. · Spezl  ugs., österr., bayr.
Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Kumpel‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Kumpel‹.

Bergung Rettung Zeche alt alter aufgebracht bergen dick dufter eingeschlossen einschließen fragen gerettet gleichaltrig hungerstreikend nett nicken paar prima retten sterben streiken streikend treffen vermissen vermißt verschütten verschüttet

Verwendungsbeispiele für ›Kumpel‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Von den wirklich alten Kumpels ist nur noch einer da. [Der Spiegel, 09.07.1990]
Er sagt doch von sich, das Schicksal der Kumpel liege ihm seit vierzehn Jahren mehr am Herzen als allen anderen. [Die Zeit, 14.03.1997, Nr. 12]
Außer den Bauern weckt niemand so gut Emotionen wie die Kumpel. [Die Zeit, 21.02.1997, Nr. 9]
Bislang führen die beiden Kumpels diese Statistik gemeinsam mit je sieben Erfolgen hintereinander an. [Die Zeit, 15.11.2013 (online)]
Aber dann habe ich mir mit einem Kumpel das Programmieren beigebracht. [Die Zeit, 04.06.2013, Nr. 22]
Zitationshilfe
„Kumpel“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Kumpel>.

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