Kur
f.
‘Heilverfahren’,
besonders
‘mit dem Aufenthalt in einem Badeort oder Sanatorium verbundene medizinische Behandlung’.
Lat.
cūra
‘Sorge, Fürsorge, Behandlung, Besorgnis’,
dessen Ursprung ungeklärt ist,
bleibt in der medizinischen Terminologie im Sinne von
‘Krankenpflege, Heilbehandlung’
lebendig
und wird so Ende des 15. Jhs. als
Cur
ins
Dt. entlehnt
(daneben
frühnhd.
Cure,
Chur,
in gelehrten Texten bis ins 17. Jh. noch
Cura).
Die Schreibung
Kur
findet sich vom 17. Jh. an gelegentlich,
setzt sich aber erst um 1900 durch.
Das Substantiv erscheint in Komposita wie
Badekur
f.
‘Anwendung von Heilbädern’
(18. Jh.,
zuvor
Badencur,
17. Jh.);
Hungerkur
f.
‘Fastendiät’
(18. Jh.);
Pferdekur
f.
‘Behandlung mit drastischen Mitteln’,
ursprünglich
‘tierärztliche Versorgung eines Pferdes’
(17. Jh.);
Wunderkur
f.
‘Kur mit ungewöhnlichem, an ein Wunder grenzendem Heilerfolg’
(17. Jh.);
Kurgast
m.
‘wer sich zur Kur oder zur Erholung in einem Badeort aufhält’
(18. Jh.);
Kurort
m.
‘Erholungs-, Badeort’
(2. Hälfte 19. Jh.);
Kurpfuscher
m.
‘wer ohne abgeschlossene medizinische Ausbildung unberechtigt Kranke behandelt’,
abschätzig auch
‘schlechter, unfähiger Arzt’
(Ende 18. Jh.,
zuerst in Österreich),
woran sich jüngeres
kurpfuschen
Vb.
‘sich als Kurpfuscher betätigen’
(19. Jh.)
anschließt
(zum Grundwort s.
↗
pfuschen).
kurieren
Vb.
‘mit Erfolg ärztlich behandeln, heilen’
(16. Jh.),
nach
lat.
cūrāre
‘Sorge tragen, besorgen, pflegen, heilen’
(abgeleitet von
lat.
cūra,
s. oben).
kuren
Vb.
‘eine Kur machen’
(anfangs auch synonym mit
kurieren),
denominative Bildung des ausgehenden 18. Jhs.,
jedoch erst im 20. Jh. stärker verbreitet.